PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte sind am Mittwoch nach einem richtungslosen Verlauf den US-Börsen gefolgt und haben an ihre Vortagesgewinne angeknüpft. Marktbeobachtern zufolge setzen die Anleger an der Wall Street darauf, dass die US-Notenbank Fed bei ihren künftigen Zinsanhebungen vorsichtiger vorgehen wird. Erwartet wird, dass die Fed ihr hohes Straffungstempo auf der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember bereits etwas verringert. Vom Protokoll der vergangenen Fed-Sitzung, das an diesem Abend veröffentlicht wird, werden dazu nun Hinweise erhofft.
Der EuroStoxx 50
Unter den Wirtschaftsdaten standen auf beiden Seiten des Atlantiks vor allem die Einkaufsmanagerindizes im Fokus. Während in den USA die Stimmung in der Industrie und dem Dienstleistungssektor im November deutlich fiel, hellte sich die Unternehmensstimmung in der Eurozone und in Großbritannien auf.
"Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die USA liegt jetzt unter demjenigen der Eurozone", was vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und den stark gestiegenen Energiepreisen "erstaunlich" sei, konstatierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Es scheine daher, dass in den USA die Zinserhöhungen der Notenbank Fed um mehr als drei Prozentpunkte zu einer großen wirtschaftlichen Belastung würden.
Während die Autobranche zu den wenigen Verlierern zählte in Europa, ging es für den Reise- und Freizeitsektor und den Rohstoffsektor am deutlichsten nach oben. Moderate Gewinne verzeichnete zudem die Bankenbranche. Belastet wurde die Aufwärtsbewegung allerdings von der Credit Suisse
Die angeschlagene Schweizer Großbank rechnet mit einem weiteren Milliardenverlust für das Schlussquartal 2022. Vor allem der Bereich Investmentbanking steckt weiter in tiefroten Zahlen. Zudem ziehen Kunden Gelder ab. In einer außerordentlichen Hauptversammlung wurde nun eine milliardenschwere Kapitalerhöhung beschlossen und auch der Einstieg der Saudi National Bank als neue Großaktionärin genehmigt.
Im EuroStoxx legten Prosus
In London sackten die Aktien von Halfords, eines Einzelhändlers für Auto- und Fahrradprodukte, und auch die des Katalysatorenherstellers Johnson Matthey nach rückläufigen Gewinnen im ersten Geschäftshalbjahr deutlich ab. Der Getränkehersteller Britvic überzeugte dagegen mit dem Bericht zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 und auch die Aktien von Rotork stiegen nach der Vorlage eines Viermonatszwischenberichts./ck/nas
Quelle: dpa-Afx