PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Furcht vor weiter anziehenden Zinsen hat den EuroStoxx 50
Der Leitindex der Eurozone schloss 1,02 Prozent tiefer bei 4095,59 Punkten. Für den französischen Cac 40
Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, Philip Lane, sieht den Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht als beendet an. Das Mitglied der US-Notenbank Fed, Loretta Mester, sieht die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung bis zum Jahresende im Kampf gegen die hohe Inflation. "Ich fürchte, dass wir den Leitzins in diesem Jahr noch einmal anheben müssen", sagte die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland. Danach sollte das Zinsniveau für einige Zeit auf dem erhöhten Niveau gehalten werden, um die Teuerung wieder zurück auf das von der Notenbank anvisierte Ziel von zwei Prozent zu drücken.
Die Entscheidung sei aber datenabhängig, bekräftigte Mester. Zuletzt waren US-Konjunkturdaten unerwartet stark ausgefallen, was für die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung spricht. In das Bild passte die Meldung vom Dienstag, dass es im August überraschend viele offene Stellen in den USA gab. Daraufhin machten die Renditen noch einmal einen Sprung nach oben.
"Die weiter anziehenden Renditen an den Anleihemärkten lasten wie Blei auf den Aktienkursen. Die Aussichten auf weiterhin höhere Zinsniveaus verderben nun auch langsam den letzten Aktienoptimisten die Lust auf Investments", betonte Marktexperte Andreas Lipkow. Zudem sei unklar, wie weit die US-Zinspolitik auf die Aktienkurse der europäischen Unternehmen abstrahlen werde. Hohe Zinsen lassen Aktien im Vergleich zu verzinslichen Anlagen in einem dunkleren Licht erscheinen.
Aus Branchensicht gab es europaweit nur Verlierer. Die deutlichsten Einbußen musste der Versorgersektor
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Boohoo
Quelle: dpa-Afx