FRANKFURT (dpa-AFX) - Etwas gedämpfter fällt zum Start der neuen Woche die Stimmung am deutschen Aktienmarkt aus. Angesichts des vermutlich andauernden Lockdowns in Deutschland lassen es die Anleger nach den jüngsten Rekorden etwas ruhiger angehen. Der Dax konnte sein anfängliches Minus von etwas mehr als einem halben Prozent aber schnell reduzieren. Nach einer halben Handelsstunde gab er mit 14 609,17 Punkten nur noch um 0,08 Prozent nach.

Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel sprach von einer Seitwärtsbewegung mit vereinzelten Gewinnmitnahmen. Diese änderten aber nichts daran, dass der Dax perspektivisch weiter in Richtung 15 000 Punkte strebe. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex seine Rekordjagd mit 14 804 Punkten gekrönt.

Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Börsenwerten fiel am Montag um 0,13 Prozent auf 31 582,05 Zähler. Auch das Eurozonen-Kursbarometer EuroStoxx 50 gab im frühen Handel um 0,3 Prozent nach.

Wegen der erneut stark steigenden Infektionszahlen setzt ein Beschlussentwurf aus dem Kanzleramt für die Bund-Länder-Runde an diesem Montag auf eine Verlängerung der Maßnahmen bis zum 18. April - mit einer wohl konsequenten Umsetzung der Anfang März beschlossenen Notbremse. Die dritte Infektionswelle war am Aktienmarkt zuletzt aber schon keine nachhaltige Belastung, es überwog der Konjunkturoptimismus.

An der Frankfurter Börse traten an diesem Montag die von der Deutschen Börse beschlossenen Index-Änderungen in Kraft. Im Dax neu sind die Aktien des Energietechnik-Konzerns Siemens Energy , die mit 1,6 Prozent zu den Dax-Gewinnern zählten. Absteigen musste dafür Beiersdorf , hier kam die Aktie um 0,7 Prozent unter Druck.

Auch in den Reihen hinter dem Leitindex wurden zahlreiche Änderungen wirksam. Dazu gehörte die Aufnahme der Beteiligungsgesellschaft Porsche in den MDax . Die Aktien stehen bei Anlegern aber stärker wegen der Kursausschläge bei der Kernbeteiligung Volkswagen im Fokus. Bei Porsche ging es nun um 4,7 Prozent und damit ähnlich deutlich hoch wie bei den beiden VW -Gattungen. Die Vorzüge der Wolfsburger zogen im Dax um 4,2 Prozent an, die Stammaktien sogar um 6,5 Prozent.

Änderungen gibt es auch im EuroStoxx, hier steigt Infineon anstelle von Nokia auf. Die Papiere des Chipkonzerns legten im frühen Xetra-Handel um 2,3 Prozent zu. Sie profitierten dabei auch von einer Hochstufung durch die Credit Suisse. Experte Achal Sultania zeigt sich wegen des Chip-Bedarfs durch die Elektromobilität optimistisch.

Unter Druck gerieten dagegen die Aktien von deutschen Reisewerten, wie Verluste von 4,7 und 2,4 Prozent bei Lufthansa und Fraport zeigten. Börsianern zufolge wurde bei diesen zuletzt viel Hoffnung auf eine Erholung von der Corona-Krise eingepreist, die nun aber einen Dämpfer erhalten könnte. Im Beschlussentwurf für die Krisengespräche ist von einer Quarantäne- und Testpflicht für alle Reisende aus dem Ausland die Rede.

Ein besonders großer Verlierer am deutschen Aktienmarkt waren auch die 4,2 Prozent schwächeren Aktien von Borussia Dortmund . In der Bundesliga machte der Fußballclub am Wochenende einen Rückschritt im Kampf um die Qualifikationsplätze für die lukrative Champions League./tih/jha/

Quelle: dpa-Afx