FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) seinen Rekordlauf fortgesetzt. Im frühen Handel ging es zuletzt um 0,33 Prozent auf 21.708,59 Punkte nach oben. Marktexperte Andreas Lipkow sprach von einem "klassischen Januareffekt", da derzeit noch einiges an frischem Kapital an die Finanzmärkte, und da oft vorrangig an die Aktienmärkte fließe.

In den USA waren am Vorabend wie erwartet die Leitzinsen auf ihrem bisherigen Niveau belassen worden. Von der EZB dagegen wird am Nachmittag erwartet, dass sie die Zinsen erneut senkt, um das schwache Wachstum in der Euroregion zu stützen. Wichtiger aber dürften wohl wieder die Aussagen zum zukünftigen Zinspfad sein.

In der zweiten deutschen Börsenreihe stieg der MDax , der Index der mittelgroßen Werte, um 1,00 Prozent auf 26.475,30 Punkte. Der EuroStoxx 50 , das Börsenbarometer für die Eurozone, gewann 0,65 Prozent auf 5.264,65 Zähler.

Im Fokus der Anleger stehen hierzulande vor allem die Unternehmensbilanzen der Deutschen Bank und von Symrise. Doch auch den Quartalszahlen der US-Schwergewichte Microsoft , Meta und Tesla wird große Beachtung geschenkt, denn diese Tech-Riesen gehören zur Gruppe der "Glorreichen Sieben". Gemeint sind damit die sieben größten Konzerne in den USA, die auch weltweit zu den erfolgreichsten gehören, marktbeherrschend sind, und einzelne Indizes mitunter stark bewegen können.

Die Aktie der Deutschen Bank sackte an das Dax-Ende mit monus 6,1 Prozent. Der stärker als erwartet eingebrochene Gewinn kam bei den Anlegern nicht gut an. Die Entschädigung früherer Postbank-Aktionäre hatte der Deutschen Bank im vergangenen Jahr einen weiteren Gewinnrückgang eingebrockt, der zudem größer war als von Analysten prognostiziert.

Zweitschwächster Wert war das Symrise-Papier mit minus 1,4 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte der Hersteller von Duftstoffen und Aromen von einer guten Nachfrage nach teuren Parfüms, Zutaten für würzige Produkte und dem Geschäft mit Zusätzen für Heimtiernahrung profitiert und will 2025 die Profitabilität weiter steigern. Allerdings verfehlte Symrise mit seinem Umsatzwachstum aus eigener Kraft die Erwartungen von Analysten.

Die Fondstochter der Deutschen Bank, DWS , war unterdessen der Spitzenreiter im SDax mit einem Kursgewinn von 3,5 Prozent. 2024 wurde beim verwalteten Vermögen erstmals die Marke von einer Billion Euro geknackt. Bis 2027 will das Unternehmen zudem noch höher hinaus.

Zu den Immobilienwerten TAG und LEG äußerte sich die britische Großbank HSBC positiv und stufte beide Aktien auf "Buy" hoch. Das bescherte LEG im MDax ein Plus von 1,9 Prozent und TAG eines von 2,4 Prozent.

Im Dax nahm unterdessen Siemens Energy die Spitze ein mit plus 3,0 Prozent. Am Markt wurde nach dem am vergangenen Freitag erreichten Rekordhoch der Aktie des Energietechnikunternehmens und dem dann erfolgten Kurseinbruch von einer fortgesetzten Erholung gesprochen./ck/mis

Quelle: dpa-Afx