FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat die Erholung nach dem Ausverkauf zu Wochenbeginn Fahrt aufgenommen. Der Dax baute seine Vortagesgewinne am Mittwoch deutlich aus und stieg um 1,47 Prozent auf 12 779,67 Punkte. Der Leitindex folgte so der zuletzt positiven Tendenz an der tonangebenden Wall Street.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel lag mit 1,11 Prozent im Plus bei 26 895,93 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone zog um 1,4 Prozent an.
Am Montag hatte die Furcht vor der ansteigenden Corona-Infektionswelle die Aktienmärkte schwer in Mitleidenschaft gezogen. So hatte der Dax mehr als vier Prozent eingebüßt.
"Nach dem fulminanten Kursrutsch vom Montag befinden sich nach wie vor Schnäppchenjäger auf der Pirsch", schrieb Marktexperte Timo Emden vom Emden Research. Der dramatische Kurssturz vom Wochenauftakt stecke den Anlegern zwar noch spürbar in den Knochen. Allmählich aber sickere die Erkenntnis durch, dass die jüngste Panikattacke zu Wochenbeginn ein Stück weit übertrieben war.
Starke Geschäftszahlen des weltgrößten Sportartikelherstellers Nike ließen die Aktionäre der hiesigen Branchenkollegen Adidas und Puma jubeln. Der Online-Shopping-Boom während der Corona-Pandemie hatte Nike im jüngsten Geschäftsquartal zu deutlich mehr Gewinn verholfen. Zudem wurden die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Die Aktien von Adidas schnellten an der Dax-Spitze um 5,7 Prozent nach oben und die Papiere vom Puma waren mit einem Plus von rund 5 Prozent der zweitbeste Wert im MDax.
An der MDax-Spitze sprangen die Anteilsscheine von Osram um rund 14 Prozent in die Höhe. Grund dafür waren überraschend hohe Ausgleichszahlungen von AMS an die Aktionäre von Osram. Der Sensorenhersteller hatte nach der im Juli abgeschlossenen Übernahme des Lichtkonzerns mit diesem einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen und im Rahmen dessen entsprechende Zahlungen vereinbart.
Eine Kaufempfehlung hievte die Papiere SMA Solar an der Spitze des Nebenwerteindex SDax um mehr als neun Prozent nach oben. Beim Hersteller von Wechselrichtern für Solarstrom sei die Trendwende in Sicht, schrieb der Experte Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies.
Die Aktien des Börsenneulings Knaus Tabbert waren derweil mit dem Ausgabepreis in den Handel gestartet. Der erste Kurs des Wohnmobilherstellers lag mit 58 Euro exakt auf dem festgelegten Preis, zu dem die Papiere ausgegeben worden waren. Zuletzt standen sie bei 57,50 Euro. Knaus Tabbert hatte den Sprung an die Börse gerade so geschafft, der Ausgabepreis konnte nur am unteren Ende der Spanne festgelegt werden./la/jha/
Quelle: dpa-Afx