FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt sind die Anleger zum Wochenschluss vorsichtig geblieben. Nachdem der Leitindex Dax bereits am Donnerstag anfängliche Kursgewinne komplett verspielt hatte und ins Minus gerutscht war, gab er am Freitag nun etwas weiter nach. Zuletzt fiel das Börsenbarometer um 0,23 Prozent auf 12 460,95 Punkte. Damit deutet sich auf Wochensicht ein Verlust von gut 0,5 Prozent an.
Der Dax sei aus charttechnischer Sicht angeschlagen in den Handel gestartet, da die Unterstützung von 12 500 Punkten nicht gehalten habe, schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader: "Nachdem die Börse stark in die Woche gestartet ist und die Anleger die rapide steigenden Infektionszahlen vor allem in den USA lange Zeit ignoriert haben, ist jetzt Ernüchterung eingekehrt - Ernüchterung darüber, dass keiner weiß, wie die Regierung von US-Präsident Donald Trump auf die neue Corona-Welle reagieren wird." Die Nervosität auf dem Börsenparkett steige wieder.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte verlor am Freitag 0,16 Prozent auf 26 512,45 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,3 Prozent ein.
Europaweit und auch hierzulande zählten die konjunktursensiblen Autowerte zu den größten Verlierern. Am Dax-Ende fielen die Aktien von Daimler um rund zwei Prozent, nachdem das Analysehaus Pareto Securities die Papiere zum Verkauf empfohlen hatte.
An der MDax-Spitze stiegen die Anteilsscheine von Qiagen um rund drei Prozent, nachdem sie im Handelsverlauf den höchsten Stand seit 2001 erreicht hatten. Das Diagnostikunternehmen erlebt wegen der Pandemie eine nach eigenen Worten beispiellose Nachfrage nach seinen Corona-Testprodukten. Erste Zahlen zum Geschäftsverlauf im zweiten Quartal übertreffen die eigenen Prognosen von Anfang Mai deutlich.
Klarer Favorit im Nebenwerteindex SDax waren die Aktien von Nordex , die um rund sechs Prozent in die Höhe schnellten. Der Windkraftanlagen-Hersteller erhielt einen Großauftrag aus Spanien.
Die Deutsche Börse mischt derweil außerplanmäßig die Zusammensetzung des SDax neu. Infolge der Übernahme von Rhön-Klinikum durch Asklepios Kliniken fällt der Rhön-Streubesitz unter 10 Prozent. In der Folge wird Rhön zum 14. Juli aus dem Nebenwerteindex genommen. Aufsteiger ist der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus . Dessen Aktienkurs zog um knapp sieben Prozent an./la/jha/
Quelle: dpa-Afx