FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der an diesem Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zunächst mit größeren Engagements zurückgehalten. Der Dax notierte im frühen Handel praktisch unverändert bei 14 559,36 Punkten, nachdem er tags zuvor mit 14 601 Zählern ein Rekordhoch erreicht hatte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank am Mittwoch zuletzt um 0,34 Prozent auf 31 990,44 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,1 Prozent abwärts.

"Das Motto des Börsentages heißt warten auf die Fed", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf Signale der US-Notenbank am Abend. Angesichts der zuletzt deutlich angestiegenen Renditen für US-Staatsanleihen komme den Aussagen der Währungshüter "besondere Bedeutung" zu. Altmann rechnet aber damit, dass die Fed vage bleibt, und keine Zahl nennt, bis zu der sie einen weiteren Anstieg duldet.

Auch Helaba-Experte Ralf Umlauf erwartet keine Änderung der US-Geldpolitik: "Falls es Hoffnungen geben sollte, dass die Fed Hinweise auf ein baldiges Ende der extremen Geldpolitik geben wird, dürften diese wohl enttäuscht werden. Die Fed wird, wie schon die EZB, zunächst Kurs halten. Zwar hat sich die Fed angesichts der steigenden Renditen bisher relativ entspannt gezeigt, weitere Straffungen der finanziellen Bedingungen dürften aber unerwünscht sein."

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von BMW mit einem Kursgewinn von 3,5 Prozent an der Dax-Spitze im Anlegerfokus. Zugleich erreichten sie den höchsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren. Sie reagierten damit äußerst positiv auf den Ausblick des Autoherstellers für das laufende Jahr. Die operative Ergebnismarge im Kerngeschäft Automobilbau soll bei 6 bis 8 Prozent liegen. Vergangenes Jahr war diese wichtige Kennzahl wegen Corona-Belastungen auf 2,7 Prozent abgesackt. BMW will zudem weiter sparen und die Mitarbeiterzahl um bis zu 5 Prozent senken.

Die Aktien von TAG Immobilien sanken um 0,3 Prozent. Bei der Immobiliengesellschaft sank das Konzernergebnis 2020 um knapp 12 Prozent, auch weil die Bewertungsgewinne auf den Immobilienbestand geringer ausfielen als vor einem Jahr. Dennoch profitierte TAG weiter von steigenden Mieten in Ballungszentren und Dienstleistungen rund um Immobilien. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen.

Die Papiere von Fraport reagierten mit einem Kurssprung von 4,7 Prozent an der MDax-Spitze auf eine positive Analystenstudie. So hatte die britische Großbank HSBC die Anteilsscheine des Flughafenbetreibers von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 48 auf 60 Euro angehoben./edh/jha/

Quelle: dpa-Afx