FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Montag im frühen Handel auch Dank positiver Vorgaben aus den USA weiter nach oben gegangen. Der Leitindex Dax stieg um 1,25 Prozent auf 12 791,07 Punkte. Auch wenn er ein Hoch seit einer Woche knapp verpasste, blieb er auf Tuchfühlung zu seiner bisherigen Bestmarke nach dem Corona-Ausbruch, die er Anfang Juni bei 12 913 Punkten setzte.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte legte am Montag 0,69 Prozent auf 26 858,50 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um etwas mehr als ein Prozent nach oben.
Laut Analyst David Iusow vom Broker DailyFX folgt der europäische Aktienmarkt den positiven Vorgaben aus Asien und den USA. International stimme die Anleger und Investoren derzeit die Erwartung wieder optimistischer, dass die anlaufende Berichtssaison für das von der Viruskrise geprägte zweite Quartal doch nicht so düster ausfallen wird. Die Börsen übergehen damit die sich wieder verschärfende Virussituation in den USA. Hilfreich sind dabei auch zuletzt ermutigendere Konjunkturdaten.
Erste Eckdaten von Unternehmen nähren die Hoffnung, dass sich die Corona-Krise nicht so stark auf die Ergebnisse der Unternehmen auswirkt wie zunächst von Experten befürchtet. In den vergangenen Tagen hatten hierzulande bereits diverse Konzerne mit ihren Eckdaten positiv überrascht, darunter erst am Freitag BASF . Dessen Aktien rückten am Montag nochmals um zwei Prozent vor.
Im MDax mischten sich die 3,4 Prozent höheren Papiere von Evonik unter die großen Gewinner, nachdem es nun auch mildere Töne vom Spezialchemiekonzern gab. Unternehmenschef Christian Kullmann gab in der "Rheinischen Post" ein starkes Signal dafür, dass die Krise den Konzern nicht so hart getroffen hat wie befürchtet. Dank des Geschäfts mit Zusatzstoffen für Tierfutter oder Hygieneartikel sei das Quartal besser gelaufen als im Mai angekündigt.
Allgemein gefragt waren die Papiere deutscher Stahlkonzerne, darunter Salzgitter als SDax-Spitzenreiter mit einem Kurssprung um 7,3 Prozent. Thyssenkrupp zogen im MDax um 4,7 Prozent an. Händlern zufolge verhalfen hier anziehende Preise am Weltmarkt für Eisenerz nach oben, weil diese ein ermutigendes Zeichen für die Stahlnachfrage seien.
Dagegen rückten defensive Werte in dem starken Marktumfeld auf die hinteren Plätze im Dax. FMC waren mit einem moderaten Abschlag der einzige Verlierer im Leitindex, während sich die Aktionäre des Versorgers RWE sowie der Immobilienkonzerne Deutsche Wohnen und Vonovia mit vergleichsweise dünnen Kursgewinnen von maximal 0,6 Prozent begnügen mussten.
Ansonsten bewegten zu Wochenauftakt vor allem Analystenkommentare. Der Rekordlauf beim MDax-Mitglied Hellofresh wurde jäh beendet von einer Abstufung durch den JPMorgan-Experten Marcus Diebel, der nach beeindruckender Kursentwicklung das Profil von Chancen und Risiken auf der Kippe sieht. Die Papiere sackten um sechs Prozent ab.
Im Dax gehörten Continental mit einem dreiprozentigen Anstieg zu den Spitzenwerten. Begründet wurde dies am Markt mit ermutigenden Aussagen des Mainfirst-Analysten Pierre-Yves Quemener, der mit einem erhöhten Kursziel von 101 Euro noch etwas Luft nach oben sieht./tih/jha/
Quelle: dpa-Afx