FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Dienstag nach einem verhaltenen Start auf dem zu Wochenbeginn erreichten Rekordniveau eingependelt. Zuletzt verlor der deutsche Leitindex noch 0,08 Prozent auf 14 368,97 Punkte. Am Montag hatte er mit 14 402 Punkten eine Bestmarke aufgestellt und nur wenig darunter geschlossen. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es am Dienstagvormittag um 0,08 Prozent auf 31 337,01 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,12 Prozent auf 3767,83 Zähler.
Für Rückenwind habe am Montag die Zustimmung des US-Senats zu einem billionenschweren Hilfsprogramm für die weltgrößte Volkswirtschaft gesorgt, schrieben die Experten der Helaba. Zudem hätten die Konjunkturoptimisten das Zepter übernommen. "Die zuletzt vorhandenen Sorgen über den Anstieg der Anleiherenditen und der Inflation spielten, zumindest kurzfristig, keine Rolle. In den kommenden Tagen wird sich jedoch zeigen müssen, wie viel der Ausbruch nach oben wert ist", heißt es weiter. Positiv sei, dass gleich neun Dax-Werte neue Jahres- beziehungsweise Mehrjahreshochs markiert hätten und das Handelsvolumen zudem über dem 21-Tagedurchschnitt gelegen habe.
Am Dienstag standen die Geschäftszahlen etlicher Unternehmen im Fokus. Die vortags starken Aktien von Continental büßten angesichts erneut roter Jahreszahlen fast fünf Prozent ein und rutschten damit ans Dax-Ende. Zudem blieb der Ausblick des Autozulieferers und Reifenkonzerns auf 2021 hinter den Analystenerwartungen zurück - vor allem die avisierte bereinigte operative Gewinnmarge enttäuschte.
Bei der Deutschen Post konnten sich die Anleger über ein Rekordhoch freuen - zuletzt gewannen die Aktien als einer der Dax-Favoriten 0,8 Prozent. Der Logistikkonzern hob bei der Bilanzvorlage die Ziele erneut an, da er auch 2021 mit einem wachsenden Online-Handel und damit weiter steigenden Paketmengen rechnet. Als Kursstütze machte ein Händler den operativen Ergebnisausblick sowie die angehobenen Zielen für den Barmittelzufluss der Jahre bis 2023 aus. Die Aktien hatten schon am Montag deutlich von der Ankündigung eines Aktienrückkaufs und einer höheren Dividende profitiert.
Ein laut Börsianern enttäuschender Ergebnisausblick brockte Fuchs Petrolub Verluste von knapp drei Prozent ein. Damit setzten die Anteilsscheine des Schmierstoffspezialisten ihren Abwärtstrend fort und waren Schluslicht im MDax. Dass die endgültigen Jahreszahlen knapp über den Eckdaten lagen und der Dividendenvorschlag ein wenig höher als erwartet ausfiel, half nur wenig.
Symrise-Aktien verloren 2,7 Prozent, womit sich die Stabilisierung nach den vorangegangenen Verlusten erst einmal als Strohfeuer erwies. Experten monierten einhellig, dass der Aromen- und Duftstoffhersteller für 2021 lediglich eine stagnierende Profitabilität anstrebt. Dagegen soll der Umsatz aus eigener Kraft wachsen.
Beim Halbleiterzulieferer Siltronic lägen sowohl die endgültigen Jahresresultate als auch der Dividendenvorschlag unter den Schätzungen, hieß es aus dem Markt. Angesichts der bevorstehenden Übernahme durch den taiwanischen Konzern Globalwafers sollte den enttäuschenden Zahlen aber keine allzu große Bedeutung eingeräumt werden. Das moderate Kursplus der Aktie legt nahe, dass der Markt das ähnlich sah.
Derweil zählten S&T-Titel mit einem Anstieg um knapp vier Prozent zu den Favoriten der Anleger im Kleinwerte-Index SDax. Der IT-Dienstleister berichtete für den Jahresauftakt einen nochmals beschleunigten Anstieg des Auftragseingangs. S&T stellte daher für das Gesamtjahr eine Steigerung des organischen Wachstums in Aussicht./gl/jha/
Quelle: dpa-Afx