FRANKFURT (dpa-AFX) - Die weiter sehr lockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed schiebt die Börsen weltweit an. Nach Bestmarken an der Wall Street erreichte auch der Dax am Donnerstag im frühen Handel mit 14 748 Punkten ein weiteres Rekordhoch. Zuletzt gewann der deutsche Leitindex noch 0,95 Prozent auf 14 735,01 Zähler. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,74 Prozent auf 32 146,41 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,4 Prozent hoch.
Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend die Prognosen zum Wirtschaftswachstum sowie zur Preisentwicklung kräftig erhöht und setzt im Kampf gegen die Corona-Krise unverändert auf eine extrem lockere Geldpolitik. Trotz der höheren Inflationsprognose haben die US-Notenbanker ihre Zinserwartungen nicht verändert und rechnen bis 2023 nach wie vor mit Leitzinsen an der Nullmarke.
Die Fed habe die Markterwartung vollends erfüllt, Inflationsrisiken gedämpft, die Aussicht auf eine weitere lockere Geldpolitik erhalten und Zweifel an der Robustheit des US-Arbeitsmarktes geäußert, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. "Damit können Investoren und Marktteilnehmer gut leben und somit steigen die Aktienindizes weltweit weiter."
Im Dax setzten die Volkswagen-Vorzüge ihren Höhenflug mit einem Plus von fast sechs Prozent fort. Die Offensive des Autobauers in der E-Mobilität treibt die Papiere schon seit Tagen an. Volkswagen hat inzwischen SAP als wertvollstes Unternehmen im Dax abgelöst. Automobil-Aktien insgesamt waren am Donnerstag erneut sehr fest. Der europäische Sektor gewann als bester der Stoxx-600-Übersicht fast drei Prozent.
Der Pharmazulieferer Sartorius erhöhte nach einem starken Jahresstart die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr. Die Anhebung falle extrem aus und überrasche, sagte ein Händler. Die im MDax notierten Vorzüge schossen um mehr als elf Prozent hoch. Die scharfe Korrektur, die sie nach dem Mitte Februar erreichten Rekordhoch von 502 Euro bis auf fast 387 Euro absacken ließ, ist abgehakt.
Turbulenzen gibt es beim Software-Anbieter SNP : Der SDax -Konzern muss seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) für das Jahr 2019 um die Hälfte nach unten korrigieren. Die Aktien rutschten am Index-Ende um sechseinhalb Prozent ab. SNP muss zudem den SDax in Kürze verlassen., wie schon länger bekannt ist.
Viel besser sah es für Eckert & Ziegler aus. Das Strahlen- und Medizintechnikunternehmen berichtete für 2020 einen Gewinn von 1,11 Euro je Aktie und lag damit über dem selbst gesteckten Ziel von 1,00 Euro. Die Papiere rückten an der SDax-Spitze um sechseinhalb Prozent vor in Richtung ihres Rekordhochs./ajx/mis
Quelle: dpa-Afx