FRANKFURT (dpa-AFX) - Die inzwischen deutlich gestiegenen US-Anleiherenditen zehren langsam an den Nerven der Aktienanleger. Der Dax tendiert am Mittwoch etwas schwächer und ringt mit den 14 000 Punkten. Zuletzt verlor der deutsche Leitindex noch 0,22 Prozent auf 14 033,95 Punkte, nachdem er im frühen Handel zunächst unter die runde Marke gefallen war.
So langsam gehe dem Dax die Dynamik verloren, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect und machte klare Konsolidierungstendenzen aus. Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets, schrieb: Mit jedem Tag, an dem der Markt nicht weiter nach oben komme, steige die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen, um nach einer Korrektur vielleicht noch einmal günstiger einsteigen zu können.
Seinen bisherigen Höchststand hatte der Dax mit 14 169 Punkten in der vorigen Woche erreicht, eine Rekordrally danach fand nicht statt. Beim MDax war dies anders. Am Mittwoch sank aber auch der Index der mittelgroßen Werte um 0,54 Prozent auf 32 863,14 Punkte. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , notierte kaum verändert.
Auch die Wall Street tat sich nach ihrer Feiertagspause am Vortag auf Rekordniveau schwer. Einzig der Dow Jones Industrial behauptete ein kleines Plus, während die Technologieindizes der Nasdaq nach weiteren Bestmarken ins Minus drehten.
Schlusslicht im Dax waren am Mittwochvormittag die Papiere des Konsumgüterherstellers Beiersdorf mit minus fünf Prozent. Der Ausblick der Hamburger kam nicht gut an. Die Konsensschätzungen dürften nun sinken, schrieb Jefferies-Analystin Molly Wylenzek in einer ersten Einschätzung. Ein Händler sagte, die schwache Kursentwicklung von Beiersdorf dürfte nach diesem Ausblick wohl kaum aufhören.
Die Papiere des Online-Modehändlers Zalando rutschten im MDax um mehr als fünf Prozent ab, weil die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik will ihre Zalando-Aktien an ihre eigenen Anteilseigner weiterreichen will.
Für die Titel des auf Fernwartung spezialisierten Software-Unternehmens Teamviewer ging es nach einer weiteren Platzierung durch Großaktionär Permira zunächst ebenfalls nach unten, danach drehten sie aber ins Plus und gewannen teils an die drei Prozent. Überraschend sei die Maßnahme von Permira nicht, sagte ein Börsianer.
Dem Verbindungstechnik-Spezialist Norma Group machten 2020 trotz einer deutlichen Erholung zum Jahresende die Corona-Krise und hohe Umbaukosten zu schaffen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) sackte im Vergleich zum Vorjahr um fast zwei Drittel ab. Das sollte einem Händler zufolge aber nicht zu hoch gehangen werden. Entscheidender sei der Ausblick, der nach wie vor fehle. Die im SDax notierten Norma-Aktien gewannen zuletzt moderat dazu./ajx/mis
Quelle: dpa-Afx