FRANKFURT (dpa-AFX) - Inflationssorgen haben am Freitagmorgen den deutschen Aktienmarkt belastet. Allerdings verringerten sich die Auftaktverluste rasch, und so geht der Kampf zwischen Bullen und Bären in die nächste Runde. Die Pessimisten fürchten einen sich weiter beschleunigenden Zinsanstieg am US-Anleihemarkt. Der hatte am Vorabend die US-Börsen und schließlich auch Asiens Aktienmärkte unter Druck gesetzt. Die Optimisten indes setzen auf eine Wirtschaftserholung weltweit im Zuge der Impfkampagnen und sehen Kaufgelegenheiten in fallenden Kursen am Aktienmarkt. Zudem intervenieren aktuell viele Notenbanker verbal, dass der Renditeanstieg keine Gefahr sei und auch weiterhin Spielraum für eine extrem lockere Geldpolitik bestehe.
Nachdem der Dax
Am Vortag noch hatte der Dax einen kurzen Ausflug über die 14 000 Punkte gewagt und war in Richtung seines Rekordhochs gelaufen, bis Gewinnmitnahmen einsetzten. Die Anleger sind nach wie vor nervös, denn keiner weiß zurzeit wohin die Reise nach der Seitwärtsbewegung der vergangenen Wochen geht.
Sorgen über steigende Zinsen sind dennoch nicht unberechtigt, wie Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners erläutert. "Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem die höheren Zinsen sowohl den Finanzplanern der Unternehmen als auch den Finanzministern der Staaten Sorgenfalten auf die Stirn treiben", sagte er. Ein wichtiger Grund für den Anstieg sei das stark zunehmende Angebot an Staatsanleihen, da Hilfspakete für die Wirtschaft weltweit überwiegend darüber finanziert werden. Das sorge für fallende Kurse dieser Papiere und damit steigende Renditen. Gleichzeitig könnte mit der höheren Verschuldung die Kreditwürdigkeit einiger Staaten womöglich sinken, und auch dafür verlangten Anleger eine Entschädigung in Form höherer Zinsen.
Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK verwies zudem auf die zum Teil recht hohen Aktienbewertungen und sagte: Auch wenn Notenbanken argumentierten, dass höhere Zinsen die sich aufhellenden Wirtschaftsaussichten widerspiegelten, nutzten Aktien-Anleger aktuell die Lage, um auch in andere Anlagen zu investieren und umzuschichten.
Unter den Nebenwerten zogen vor allem die Aktien von Grenke
Unter den Einzelwerten im Dax standen einmal mehr Unternehmen mit Geschäftsberichten im Blick: Der weltgrößte Chemiekonzern BASF
Auf Vortagesniveau hielt sich zugleich die T-Aktie
Compugroup
Quelle: dpa-Afx