FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag erneut deutliche Kursabschläge erlitten. Für den Dax
Das charttechnische Bild verheißt nichts Gutes für die weitere Kursentwicklung. Denn mit dem Kursrückgang vor dem Wochenende bestätigte der Leitindex nicht nur den Vortagesrutsch unter die 21- und 50-Tage-Durchschnittslinien, die als Indikatoren für den kurz- bis mittelfristigen Trend gelten. Er kam auch der für die längerfristige Tendenz wichtigen 100-Tage-Linie, über der er sich seit November behauptet hatte, gefährlich nahe. Beim MDax
"Der Schock über das Ergebnis der Europawahl und die nun anstehenden Neuwahlen in Frankreich sitzt nicht nur an der Börse in Paris, sondern auch in Frankfurt tief", kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Dazu belaste der mögliche Handelskonflikt mit China nach der Androhungen von Strafzöllen auf chinesische Elektrofahrzeuge. "Die nächste Woche dürfte damit ganz im Zeichen des Versuchs einer Stabilisierung stehen, mehr sollte in der aktuellen Situation nicht drin sein."
Pessimistisch zeigte sich auch Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets: "Aktuell ist die Chance für eine erfolgreiche Vorrunde der deutschen Fußball-Nationalmannschaft höher als für einen positiven Stimmungsumschwung an der Frankfurter Börse", urteilte er mit Verweis auf die an diesem Freitagabend beginnende Europameisterschaft. Auch angesichts der Zurückhaltung der US-Notenbank Fed mit Blick auf Zinssenkungen, der schon wieder erloschenen Zinsfantasie in Europa und der geopolitischen Krisenherde "gibt es derzeit nicht wirklich einen triftigen Grund, Aktien zu kaufen".
Das bekamen am Freitag auch andere europäische Handelsplätze zu spüren. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Über die Aktien von Rheinmetall
Die kaum veränderten Thyssenkrupp
Am Devisenmarkt sank der Euro
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,61 Prozent am Vortag auf 2,44 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx