FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Kursdämpfer zur Wochenmitte hat der Dax
Zeitweise war das Börsenbarometer im Sog einer ebenfalls schwachen Wall Street noch näher an die Marke von 12 400 Punkten herangerückt. Seinen anfänglichen Tagesgewinn von gut einem Prozent büßte der Dax damit im Verlauf komplett wieder ein. Die jüngste Erholungsrally im deutschen Leitindex hatte bereits am Vortag ein jähes Ende gefunden.
Auch der MDax
Auf europäischer Bühne überwogen die Verluste. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Marktbeobachter Andreas Lipkow sieht die Märkte weiter in schwierigem Fahrwasser: "Die Nervosität bleibt ersichtlich vorhanden und insbesondere die zukünftige Zinspolitik von US-Fed, EZB & Co. lassen sich kaum erahnen", schrieb der Börsenkenner. Die anstehenden Job-Daten aus den USA gelten als wichtiger Gradmesser für die weitere Geldpolitik der Notenbank Fed. Seitdem die US-Währungshüter den Kampf gegen die hohe Inflation mit steigenden Leitzinsen aufgenommen haben, sind die Kurse an den internationalen Aktienmärkten zunehmend unter Druck geraten.
Nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten zu Beginn der Woche hatte die Anleger jedoch neuen Mut geschöpft und auf eine weniger restriktive Geldpolitik gesetzt. In der Folge war der Dax von seinem Vorwochentief seit November 2020 um bis zu sieben Prozent nach oben abgerückt, bevor zur Wochenmitte die Rally wieder in sich zusammenfiel.
Denn die Signale aus den Reihen der US-Notenbank deuten darauf hin, dass sie die Zinswende unbeirrt fortsetzt, bis die Inflation deutlich eingedämmt ist. Sollte der US-Jobmarktbericht robust ausfallen, könnte sich die Fed auf ihrem geldpolitischen Kurs also bestätigt sehen. Die Hoffnung bestehe am Markt jedoch weiter, "dass die Fed eher früher als später zu einem Kurswechsel gezwungen sein wird", schrieb CMC-Experte Oldenburger. Deshalb könnten die vor der Veröffentlichung noch an die Seitenlinie geflüchteten Anleger schnell wieder "aufs Spielfeld zurückkehren, wenn es entsprechend schwache Daten erlauben".
Hierzulande verbuchten am Donnerstag Papiere von Internethändlern hohe Kursgewinne - Treiber war eine Übernahme im Sektor: So will sich der österreichische Möbelriese XXXLutz den Online-Anbieter Home24
Experten erwarten im Sektor eine Übernahmewelle angesichts der Probleme vieler Onlinehändler im aktuell schwierigen Konjunkturumfeld. Baader-Analyst Volker Bosse etwa sieht auch den Modehändler About You unter den möglichen Kandidaten, die Aktien des im SDax
Rückversicherer-Aktien zeigten sich dagegen schwach. Hannover Rück
Merck KGaA
Besonders gefragt waren die Papiere des Börsenneulings Porsche AG
Der Euro
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,85 Prozent am Vortag auf 1,93 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx