FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seinem Rekordhoch zum Wochenstart und zwei daraufhin leicht schwächeren Tagen hat sich der Dax am Donnerstag wieder gut erholt. Dabei gelang es dem Leitindex auch, die Hürde von 14 000 Punkten zurückzuerobern. Aussagen des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell über die Inflationserwartung in den Vereinigten Staaten hätten die Anleger wieder zuversichtlicher gestimmt, hieß es von Marktkennern. Die verlängerten coronabedingten Lockdown-Maßnahmen hierzulande, die nun grundsätzlich bis zum 7. März gelten, lösten indes keine besonderen Marktimpulse aus.
Mit einem Plus von 0,77 Prozent auf 14 040,91 Punkte ging der Dax letztlich aus dem Handel. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 1,29 Prozent auf 32 546,56 Punkte und auch europaweit herrschte wieder mehr Zuversicht.
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners sprach mit Blick auf die Börsenerholung von einer "erfolgreichen Intervention von höchster Stelle", denn US-Notenbankchef Powell habe am Vortag die Sorgen vor höheren Marktzinsen gedämpft, da er "kein Inflationsgespenst auf die USA zukommen" sieht. "Das war exakt das, was die Börsianer hören wollten", so Altmann.
Inflationssorgen waren aufgekommen, nachdem einige Ökonomen das geplante rund zwei Billionen Dollar schwere Konjunkturpaket der neuen Regierung unter Präsident Joe Biden für zu groß halten. Es bringe dadurch deutlich steigende Inflationsraten mit sich, hieß es.
Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , schloss mit plus 0,64 Prozent auf 3671,68 Punkte. Die Börsen in Paris und London schlossen nahezu unverändert. In den USA gelang es dem bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial , erneut einen Höchststand zu erklimmen. Zum europäischen Handelsschluss zeigte er sich jedoch auf Vortagesschluss. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes legten moderat zu.
Unter den Einzelwerten war im Dax die Aktie des Sportartikelherstellers Adidas Spitzenreiter mit plus 5,1 Prozent. Im MDax gewann die Puma-Aktie 4,0 Prozent. Beide profitierten von einer Studie der schweizerischen Großbank UBS, die die zwei zum Kauf empfahl. Analystin Zuzanna Pusz erwartet weitere Marktanteilsgewinne und sieht Spielraum für höhere Margen.
Die Anteilscheine der Deutschen Börse legten um unterdurchschnittliche 0,4 Prozent zu. Der Marktbetreiber hatte am Vorabend über ein Rekordjahr berichtet und einen Ausblick für 2021 gegeben. Die Zahlen wurden allerdings als durchwachsen beurteilt.
Am MDax-Ende büßten die Papiere der Commerzbank 6,0 Prozent ein. Das Finanzhaus drückt zwar beim Konzernumbau aufs Tempo und will nach einem Milliardenverlust 2020 im laufenden Jahr deutlich bessere Geschäfte machen, Analysten jedoch sprachen von schwächer als erwartet ausgefallenen Ertragszielen für das laufende Jahr.
Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,2126 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,2147 (Mittwoch: 1,2127) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8233 (0,8246) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,48 Prozent am Vortag auf minus 0,49 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 145,81 Punkte. Der Bund-Future legte zuletzt um 0,08 Prozent auf 176,38 Punkte zu./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx