FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag das sechste Rekordhoch in Folge erreicht, die Gewinne aber nicht bis zum Schluss halten können. Die Luft am deutschen Aktienmarkt ist zum Wochenauftakt also dünner geworden. Gewinnmitnahmen unter den Dax-Schwergewichten waren jedoch erneut kaum zu beobachten - mit der Ausnahme der Rheinmetall-Aktie.

Der Dax schloss 0,19 Prozent schwächer bei 20.345,96 Zählern. Zum Handelsstart hatte er mit 20.505 Punkten eine weitere Höchstmarke aufgestellt. Der MDax verlor zum Wochenauftakt 0,77 Prozent auf 27.099,60 Punkte.

"Der Deutsche Aktienindex befindet sich aktuell im Höhenflug und ist in den Medien überall präsent", schrieben die Experten vom Online-Broker Lynx. Viele Anleger treibe wohl die Angst um, die Rally zu verpassen. Der zuletzt starke Anstieg begünstige nun aber eine Korrektur. Die Lage spreche eher für Gewinnmitnahmen als für einen Einstieg.

Insgesamt herrschte Vorsicht, denn mit Inflationsdaten aus den USA am Mittwoch und der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag stehen wichtige Termine auf dem Börsenkalender. In der darauf folgenden Woche entscheidet außerdem noch die US-Notenbank Fed über die Leitzinsen.

Schlusslicht im Dax waren Rheinmetall mit einem Minus von 6 Prozent. Auch andere Rüstungsaktien wie Hensoldt und Renk mussten kräftig Federn lassen. Auslöser der Verluste dürfte laut Händlern das Treffen des designierten US-Präsidenten Donald Trump mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gewesen sein. Trump forderte eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg und rief Kremlchef Wladimir Putin direkt zum Handeln auf.

Eine Kaufempfehlung von Warburg Research trieb den Kurs der BASF-Aktie um 2,7 Prozent nach oben, sie zählte damit zu den größten Gewinnern im Dax.

Größter Verlierer im MDax waren Hellofresh mit einem Abschlag von fast 10 Prozent. Der Kochboxenversender sieht sich mit dem Vorwurf von Kinderarbeit in den USA konfrontiert. Das Unternehmen dementierte dies jedoch und beendete die Zusammenarbeit mit einer Zeitarbeitsagentur. Unter den kleineren Werten stachen die Aktien der Compugroup heraus. Ein Übernahmeangebot des Finanzinvestors CVC Capital in Höhe von 22 Euro je Compugroup-Aktie ließ den Kurs des Software-Entwicklers für das Gesundheitswesen um fast ein Drittel nach oben schießen.

Der Euro bewegte sich kaum und kostete am Abend 1,0577 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die EZB zuvor auf 1,0568 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9462 Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,09 Prozent am Freitag auf 2,07 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 127,36 Punkte. Der Bund-Future gab am Abend um 0,156 Prozent auf 136,05 Punkte nach./bek/nas

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx