FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag eher wenig tangiert. Der bereits im frühen Handel schwächer tendierende Dax
Die US-Wirtschaft schuf im Mai deutlich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Zudem beschleunigte sich das Lohnwachstum deutlich. Allerdings erhöhte sich auch die Arbeitslosenquote überraschend um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent.
Nach Aussage von Thomas Altmann, Analyst bei QC Partners, sendet der Arbeitsmarktbericht gemischte Signale: "Diese Kombination aus überwiegend robustem Arbeitsmarkt und gleichzeitig hohem Lohnwachstum könnte die Fed noch länger von Zinssenkungen abhalten." Sollte dieser Trend anhalten, könnten Anleger durchaus bis Dezember auf einen ersten US-Zinsschritt warten müssen, statt der bisher erwarteten Senkung im September, ergänzte der Marktexperte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte bereits am Vortag erstmals seit 2019 die Zinsen gesenkt und damit die Erwartungen am Markt erfüllt. "Das Überraschungspotenzial war gering und somit verwundert es auch nicht, dass die Anleger den - wenn auch historischen Schritt - einer Zinssenkung vor der Federal Reserve lediglich mit einem Schulterzucken quittierten", kommentierte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Konkrete Aussagen zum weiteren Zinspfad blieben aus.
Auch an den wichtigsten europäischen Börsen ging es zum Wochenschluss nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Qiagen
Nachdem die Immobilienwerte bereits nach der Zinsentscheidung der EZB unter Druck geraten waren, setzte sich die Talfahrt weiter fort. Morgan-Stanley-Analyst Bart Gysens sieht nach der Zinssenkung zunächst kaum Chancen auf weitere Kurstreiber. Er stufte Vonovia
Die Infineon-Papiere
Bei Airbus
Die Aktien der DWS
Am Devisenmarkt fiel der Euro nach den US-Jobdaten deutlich zurück und notierte zuletzt bei 1,0804 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0898 Dollar festgelegt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,59 Prozent am Vortag auf 2,64 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx