NEW YORK (dpa-AFX) - Die Angst vor einer neuen Corona-Welle hat am Montag auch die Wall Street erfasst. In der ersten Stunde fiel der Dow Jones Industrial im Tief auf das Kursniveau von Anfang August zurück. Zuletzt belief sich das Minus auf 2,76 Prozent auf 26 894,99 Punkte. Damit fallen die Verluste beim bekanntesten amerikanischen Aktienindex aber immerhin etwas geringer aus als an den noch stärker gebeutelten europäischen Aktienmärkten.
Der marktbreite S&P 500 verlor 2,36 Prozent auf 3241,03 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es mit minus 1,58 Prozent auf 10 764,32 Punkten etwas weniger stark bergab.
Börsianer warnten, dass der jüngste Abwärtstrend anhalten dürfte. "Die Erwartungen an die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft sind zu hoch", sagte ein Anlagestratege. Zudem würden die Risiken durch die Anfang November anstehende Präsidentschaftswahl unterschätzt. Ein Analyst ergänzte, der Streit um die Nachfolge der verstorbenen Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg könnte den Senat so sehr beschäftigen, dass eine Einigung auf ein schon lange erhofftes weiteres Konjunkturprogramm weiter auf sich warten lasse.
Aktien von Airlines waren sehr schwach angesichts der neuen Corona-Sorgen und der Furcht vor einer womöglich neuerlichen Einschränkung der Reiseaktivitäten. United Airlines und American Airlines verloren teils bis zu neun Prozent.
Die Nikola-Aktien stürzten um gut 16 Prozent ab. Der Hybrid-Truck-Entwickler gerät nach Vorwürfen der Irreführung von Investoren immer heftiger unter Druck. Der Chef und Gründer des Unternehmens, Trevor Milton, gab nun seinen Rücktritt bekannt. Laut Medienberichten ermittelt inzwischen nicht nur die US-Börsenaufsicht SEC, sondern auch das Justizministerium wegen angeblicher Falschangaben. Hintergrund ist eine Attacke des Leerverkäufers Hindenburg Research.
Bei Oracle und bei Walmart freuten sich die Anleger indes über Kursgewinne von dreieinhalb beziehungsweise im Fall von Walmart von 0,3 Prozent, womit Walmart im Dow der einzige Gewinner waren. Sowohl das Softwareunternehmen als auch der Einzelhändler profitierten von einer Einigung im Streit um die Zukunft der populären Video-App Tiktok in den Vereinigten Staaten. US-Präsident Donald Trump billigte einen Deal zwischen dem chinesischen Tiktok-Eigentümer Bytedance und den beiden US-Konzernen.
Für die Papiere von Illumina ging es nach der Nachricht, dass der DNA-Sequenzierungs-Anbieter das auf Krebsdiagnose spezialisierte US-Unternehmen Grail übernehmen will, um fast sechs Prozent nach unten. Das ursprünglich von Illumina 2016 gegründete Unternehmen war ausgegliedert worden, Illumina hielt zuletzt aber noch 14,5 Prozent der Anteile./ajx/fba
Quelle: dpa-Afx