NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Anleger haben nach den Kursgewinnen zu Wochenbeginn wieder vorsichtiger agiert. Die wichtigsten Indizes gaben am Dienstag überwiegend nach. Bestimmendes Thema ist erneut die weitere Entwicklung im Schuldenstreit.
Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte 0,68 Prozent auf 33 120,89 Punkte ein. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,38 Prozent auf 4120,68 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,12 Prozent auf 13 429,33 Punkte zu.
Im Laufe des Tages wird im Schuldenstreit ein Treffen von Präsident Joe Biden mit hochrangigen Vertretern der Republikaner und Demokraten erwartet. Laut Finanzministerin Janet Yellen könnte der Regierung am 1. Juni das Geld ausgehen, sollte es keine Einigung auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze geben. Dies hätte ihrer Einschätzung nach einen Kollaps an den Finanzmärkten und eine massive Rezession zur Folge.
"Die Tonalität der US-Politik bei dem derzeitigen Streit um die Schuldenobergrenze nimmt an Schärfe zu", sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Dies sorge für Verunsicherung an den US-Börsen.
Unter den größten Verlierern im Dow fielen die Aktien von Home Depot um fast drei Prozent. Die Baumarktkette senkte ihre Jahresziele, nachdem der Umsatz im ersten Quartal stärker als erwartet gesunken war. Offenbar hatte die wirtschaftliche Unsicherheit zu einem Rückgang der Ausgaben von Heimwerkern geführt.
Die Papiere von Horizon Therapeutics brachen um gut 17 Prozent ein. Medien zufolge dürfte die US-Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde FTC noch am Dienstag eine Klage einreichen, um den Kauf von Horizon durch den Biopharmakonzern Amgen zu blockieren. Die Amgen-Anteilsscheine gaben um ein Prozent nach.
Die Titel von Capital One stiegen um fast drei Prozent und zählten damit zu den besten Werten im S&P 500. Zuvor war bekannt geworden, dass die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway des Starinvestors Warren Buffett bei dem Finanzdienstleister eingestiegen ist.
An der Index-Spitze zogen die Anteilsscheine des Chipherstellers AMD um fast vier Prozent an. Der PC-Markt bleibe zwar in seiner Korrektur von der Corona-Sonderkonjunktur, schrieb der Experte Stacy Rasgon vom Analysehaus Bernstein Research. Der Rückgang sei inzwischen aber "weniger schlimm", es zeichne sich eine gewisse Stabilisierung auf Vor-Corona-Niveau ab. Eine Normalisierung im dritten oder vierten Quartal erscheine plausibel./la/ngu
Quelle: dpa-Afx