NEW YORK (dpa-AFX) - Enttäuschende Zahlen der Investmentbank Goldman Sachs und anderer Unternehmen haben den US-Aktienmärkten am Dienstag einen Dämpfer verpasst. Zudem überwog bei Stimmungsdaten aus der Industrie offenbar die Angst vor einer Konjunkturabkühlung. Die Erleichterung darüber, dass sie einer stärkeren geldpolitischen Straffung keinen Vorschub leisteten, konnte sich demgegenüber nicht durchsetzen.
Nach dem feiertagsbedingt langen Wochenende baute der Dow Jones Industrial am Dienstag sein moderates Minus vom Handelsstart aus und fiel unter die vielbeachtete Marke von 34 000 Punkten. Zuletzt notierte der US-Leitindex 0,96 Prozent tiefer bei 33 976,01 Zählern. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,11 Prozent auf 3994,57 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 0,05 Prozent auf 11 535,15 Punkte ein.
Die Industriestimmung im US-Bundesstaat New York fiel im Januar auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020, wie der Empire-State-Index der regionalen Notenbank zeigte. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Anstieg gerechnet.
Der Gewinn von Goldman Sachs war im vergangenen Quartal trotz einer florierenden Handelssparte um zwei Drittel eingebrochen und damit noch deutlicher als befürchtet. Verluste im Privatkundengeschäft und eine höhere Risikovorsorge für Kredite, die bei einer Wirtschaftskrise platzen könnten, drückten auf die Bilanz. Die Anleger reagierten wenig begeistert: Die Goldman-Aktien sackten um 6,1 Prozent ab und waren damit Schlusslicht im Dow.
Dagegen stieß Morgan Stanley mit einem Zwischenbericht auf ein positives Echo. Die Investmentbank übertraf trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs die Analystenprognosen. Die Morgan-Stanley-Papiere schnellten als bester Wert im S&P-100-Index zuletzt um 6,3 Prozent nach oben.
Die Anteilsscheine von Travelers reagierten mit einem Verlust von 4,9 Prozent auf die Quartalszahlen des Versicherungskonzerns. Travelers stellte für das vierte Quartal einen Gewinn je Aktie in Aussicht, der die durchschnittliche Analystenschätzung verfehlte.
Die Aktien von National Instruments sprangen nach dem Kursanstieg um knapp 19 Prozent am Freitag um weitere 13 Prozent auf 53,12 US-Dollar hoch. Zuvor hatte der Mischkonzern Emerson Electric seine Übernahmeofferte von 53 Dollar je Aktie für den Hard- und Software-Hersteller von Anfang November bekräftigt. Die Emerson-Titel verloren 6,0 Prozent.
Die Anteilsscheine der börsennotierten Krypotwährungs-Plattform Coinbase profitierten von der anhaltenden Erholung des Bitcoin und verteuerten sich um 6,3 Prozent./edh/stw
Quelle: dpa-Afx