NEW YORK (dpa-AFX) - Mit uneinheitlicher Tendenz haben sich die US-Aktienmärkte am Mittwoch im frühen Handel vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed präsentiert. Laut dem Marktstrategen Axel Botte vom französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management herrscht derzeit an den Aktienmärkten ein "Tauziehen zwischen starken Quartalszahlen und hohen Bewertungen."
Der Dow Jones Industrial verlor zuletzt 0,32 Prozent auf 33 877,58 Punkte. Hierzu trugen vor allem negativ aufgenommene Quartalsberichte einiger Dow-Unternehmen bei. Dagegen stieg der S&P 500 auf ein Rekordhoch bei 4197,04 Punkten. Zuletzt wurde der marktbreite Index 0,15 Prozent höher bei 4193,02 Zählern notiert. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,22 Prozent auf 13 929,07 Punkte.
Investoren blicken gespannt darauf, welche geldpolitische Perspektive die US-Notenbank Fed im späteren Handelsverlauf im Rahmen ihres Zinsentscheids aufzeigt. Ein Kurswechsel wird erst einmal nicht erwartet, die Währungshüter dürften ihre extrem lockere Linie mit einem Leitzins nahe der Nulllinie bestätigen. Kritisch beäugt werden dürften aber Aussagen der folgenden Pressekonferenz.
Die A-Aktien von Alphabet rückten um 4,5 Prozent vor und kletterten damit auf ein Rekordhoch. Der Google-Mutterkonzern erntete nicht nur viel Lob für sein zurückliegendes Quartal, sondern auch für vermeldete Aktienrückkäufe mit einem Volumen von bis zu 50 Milliarden Dollar. Das Werbegeschäft auf der Suchmaschine läuft in der Corona-Pandemie auf Hochtouren.
Bei den zuletzt rekordhohen Microsoft-Aktien hingegen ging es um 3,1 Prozent bergab. Der Softwarekonzern sei eine Klasse für sich, kommentierte Analyst Raimo Lenschow von der Barclays Bank. Nach dem überwältigenden Vorquartal seien die Erwartungen an das dritte Geschäftsquartal aber schon so hoch gewesen, dass das Ergebnis nun nicht mehr beeindruckt habe.
Licht und Schatten gab es auch bei weiteren Quartalsberichten. Die Visa-Anteile waren mit plus 1,7 Prozent bester Wert im Dow. Der Finanzkonzern hat sich im vergangenen Quartal dank steigender Ausgaben seiner Kreditkartenkunden langsam von der Corona-Krise erholt. Laut dem DZ-Bank-Experten Werner Eisenmann übertraf das Unternehmen die Erwartungen.
Die Aktien von Boeing hingegen büßten 3,1 Prozent ein. Der US-Flugzeugbauer hat nach seinem Rekordverlust im vergangenen Jahr auch Anfang 2021 tiefrote Zahlen geschrieben. Am Markt hieß es, der erreichte Quartalsverlust sei auf bereinigter Basis höher als von Analysten prognostiziert.
Auch im Chipsektor dominierten Quartalsberichte die Kurse. So verloren AMD 1,0 Prozent, Texas Instruments büßten 4,7 Prozent ein und Intel fielen um 0,8 Prozent.
Mit der Kaffeehauskette Starbucks und dem Pharmakonzern Amgen gab es nach Zahlen zwei weitere prominente Verlierer, wie die Kursverluste von 3,1 respektive 7,5 Prozent zeigten. Nach Börsenschluss setzt sich die Zahlenflut am Mittwoch mit den gespannt erwarteten Resultaten von Apple und Facebook fort./edh/he
Quelle: dpa-Afx