NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an den US-Börsen warten auf das am Donnerstag beginnende Notenbanker-Treffen in Jackson Hole. Zwar gab es am Mittwoch einige deutliche Kursausschläge einzelner US-Aktien, doch die wichtigsten Indizes zeigten sich nur wenig verändert. Konjunkturdaten, wie etwa die hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter, hatten zugleich kaum Einfluss auf das Börsengeschehen.

Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial pendelte im frühen Handel richtungslos zwischen minimalen Gewinnen und Verlusten und legte zuletzt um 0,10 Prozent auf 32 942,55 Punkte zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es zuletzt um 0,20 Prozent auf 4137,01 Punkte hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,25 Prozent auf 12 914,20 Zähler.

Gewartet wird nach wie vor auf neue Signale zur weiteren US-Geldpolitik. Womöglich sind solche in der Rede des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell am Freitag in Jackson Hole enthalten, wie Anleger hoffen. Zugleich wird unverändert damit gerechnet, dass die Federal Reserve ihren strikten Straffungskurs beibehält, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Gerätselt wird daher nur über die Höhe des Zinsschrittes im September: Werden es 0,5 Prozentpunkte oder 0,75 Prozentpunkte sein.

"Tatsache ist, dass Jackson Hole in der Vergangenheit gelegentlich als Plattform genutzt wurde, um den Märkten klare Botschaften zu übermitteln, die nicht immer die erwarteten waren", erinnert Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. "Es ist interessant, dass die Angst vor dem, was gesagt werden könnte, die Stimmung und die Märkte anscheinend viel stärker beeinflusst als das, was in den letzten Wochen tatsächlich gesagt wurde."

Bevor nach US-Börsenschluss der Software-Konzern Salesforce und der Grafikprozessoren-Hersteller Nvidia Zahlen vorlegen, stachen unter den Einzelwerten Peloton , Bed Bath & Beyond < US0758961009> und Farfetch mit prozentual zweistelligen Kurshochsprüngen heraus.

Der Sportartikel-Spezialist Peloton will seine Fitnessgeräte künftig auch beim weltgrößten Onlinehändler Amazon verkaufen und gab eine entsprechende Kooperation für den US-Markt bekannt. Peloton-Aktien zog daraufhin um knapp 18 Prozent an, während sich der Amazon-Kurs relativ unbeeindruckt zeigte.

Für die Aktie der Einzelhändlers Bed Bath & Beyond ging die steile Berg- und Talfahrt mit einem Plus von 14 Prozent weiter. Laut dem "Wall Street Journal" laufen bei dem Unternehmen Verhandlungen über Kredite. Die Aktien sind bereits vor einiger Zeit ins Visier von Leerverkäufern geraten, die auf fallende Kurse setzen. Die Schwankungen sind beträchtlich. Nach einem rasanten Kursanstieg in der vergangenen Woche ging es ebenso rasch und steil wieder abwärts.

Farfetch sprangen um 23,5 Prozent hoch. Der schweizerische Luxusgüterkonzern Richemont verkauft seine Mehrheitsbeteiligung an der Online-Handelsplattform Yoox-Net-a-Porter (YNAP) zum Großteil an Farfetch. Dies, so schrieb Analyst Luca Solca vom Analysehaus Bernstein Research, stelle vor allem für den Käufer eine hervorragende Transaktion dar.

Die Anteile von Intuit rückten nach unerwartet starken Quartalszahlen des auf Steuersoftware spezialisierten Unternehmens im Nasdaq 100 um etwas mehr als fünf Prozent vor.

Kräftige Verluste verbuchten die Aktien von Nordstrom und Advance Auto Parts . Der Modehändler übertraf zwar die Erwartungen an das zweite Quartal, enttäuschte jedoch mit geringer als erwarteten Jahreszielen. Die Anleger quittierten dies mit Verkäufen. Die Nordstrom-Aktien brachen um 19 Prozent ein.

Die Papiere des Autoteile-Händlers verloren 9,5 Prozent, nachdem Advance Auto Parts zur Vorlage seiner Quartalszahlen zugleich seine Jahresziele senkte - und das auch deutlicher, als manch einer erwartet hatte./ck/he

Quelle: dpa-Afx