NEW YORK (dpa-AFX) - Überraschend hohe Verbraucherpreise haben am Mittwoch die Stimmung an den US-Börsen weiter verdüstert. Die wichtigsten Aktienindizes weiteten ihre jüngsten Verluste aus.

Der Leitindex Dow Jones Industrial sank um 1,01 Prozent auf 30 668,85 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,79 Prozent auf 3788,64 Zähler nach unten. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,62 Prozent auf 11 672,73 Punkte.

Die Verbraucherpreise stiegen im Juni auf Jahressicht um 9,1 Prozent, stärker als von Analysten erwartet. Damit verstärkt sich der Druck auf die US-Notenbank, die Leitzinsen kräftig anzuheben. Im US-Anleihehandel schnellten die Renditen von Staatspapieren nach den Daten in die Höhe. Höhere Zinsen verteuern Verbraucherkredite sowie Investitionen von Unternehmen.

"Die Juni-Daten zu den Verbraucherpreisen haben die Inflationssorgen der Fed nicht gemindert", schrieb Johannes Mayr, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalter Eyb & Wallwit. Für die kommende Sitzung am 27. Juli sei deshalb ein großer Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte ausgemacht. Gleichzeitig stiegen die Rezessionssorgen am Markt. Denn der Druck auf die Konjunktur habe bereits deutlich zugenommen und werde sich - getrieben durch die erheblichen Kaufkraftverluste und die bereits deutliche Straffung der Finanzierungskonditionen - weiter verstärken.

Mit Blick auf die Einzelwerte gerieten die am Vortag noch sehr starken Aktien von Fluggesellschaften deutlich unter Druck. Anleger reagierten verärgert darauf, dass Delta Air Lines im zweiten Quartal beim Ergebnis schlechter abgeschnitten hatte als erwartet und auch für den Rest des Jahres mit hohen operativen Kosten rechnet. Denn am Dienstag hatte American Airlines mit robusten Geschäftszahlen für gute Laune im Sektor gesorgt.

Nun sackten die Papiere von Delta Air Lines als Schlusslicht im S&P 500 um mehr als sieben Prozent ab. Die Anteilscheine von American Airlines büßten einen Teil ihrer Vortagesgewinne ein und fielen um fast vier Prozent.

Twitter fordert von Tech-Milliardär Elon Musk vor Gericht, die vereinbarte Übernahme des Online-Dienstes umzusetzen. Dafür reichte das Unternehmen eine Klage im Bundesstaat Delaware ein. Das zuständige Gericht kann den Vollzug einer Übernahme anordnen, was Twitter auch ausdrücklich fordert. Die Aktien stiegen um fast sechs Prozent./la/he

Quelle: dpa-Afx