NEW YORK (dpa-AFX) - Die jüngste Euphorie an den US-Börsen über das Ende des US-Schuldendramas ist am Montag wieder etwas mehr der Normalität gewichen. Die Anleger ließen es an der Wall Street langsamer angehen. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab nach einer Handelsstunde um 0,29 Prozent auf 33 664,92 Punkte nach.
Besonders im Blickfeld stand zum Wochenstart aber wieder der Technologiesektor, weil sich Anleger von Apple mit der Vorstellung einer Mixed-Reality-Brille das nächste große Produkt versprechen. Der technologielastige Nasdaq 100 Index schaffte vor diesem Hintergrund ein Plus von 0,29 Prozent auf 14 588,68 Punkte.
Der S&P 500 zeigte sich stabil, für ihn ging es knapp um 0,01 Prozent auf 4282,70 Zähler aufwärts. Am Markt hieß es, nach dem Nasdaq-100-Index sei auch der marktbreit aufgestellte Auswahlindex nun an der Schwelle dazu, in einen "Bullenmarkt" einzutreten. Dieser definiert sich mit einem Anstieg um mindestens 20 Prozent gegenüber dem letzten Tiefstand, der vom Oktober 2022 datiert. In dieser Hinsicht hinkt der Dow noch hinterher.
Wegen des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed am 14. Juni wurden am Montag auch noch diverse Wirtschaftsdaten kritisch beäugt. Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hat sich im Mai überraschend eingetrübt und die Auftragseingänge der US-Industrie sind weniger als erwartet gestiegen. Diese Erkenntnisse kosteten zumindest den Standardwerten im Dow ein paar Punkte.
Die Apple-Aktionäre konnten sich nach eineinhalb Jahren wieder über ein Rekordhoch freuen: Bis zu 183,99 US-Dollar kosteten die Aktien in Vorfreude auf eine fünftägige Entwicklerkonferenz, die an diesem Montag beginnt. Sollten sich Gerüchte bestätigen, wird der Technologiekonzern eine Computer-Brille vorstellen, mit der er den Bereich der sogenannten "Mixed Reality" neu definieren will. Die neue Datenbrille soll sich in große Produktinnovationen einreihen, die letzte spektakuläre Vorstellung datiert mit der Apple Watch aber aus dem Jahr 2014.
Im Telekom-Sektor legte sich die Aufregung, die am Freitag ein Bericht auslöste, wonach der Einzelhandelsriese Amazon angeblich den US-Mobilfunkmarkt aufmischen will. JPMorgan -Branchenexperte Akhil Dattani blieb in seinem Kommentar allerdings recht gelassen. Immerhin hätten AT&T , T-Mobile US und auch Verizon inzwischen dementiert, mit Amazon Gespräche zu führen. Die drei Aktien erholten sich nun um bis zu 1,1 Prozent von ihrem Freitags-Kursrutsch.
Die Aktie von Dish dagegen hatte am Freitag von den Amazon-Spekulationen schwungvoll profitiert, für sie ging es nun um 1,6 Prozent bergab. Belasten könnte bei dem Kommunikationssatelliten-Betreiber auch die Erkenntnis, dass das IT-Sicherheitsunternehmen Palo Alto die Aktie demnächst im marktbreiten S&P-500-Index ersetzen wird. Palo Alto legten davon angetrieben um 3,4 Prozent zu./tih/men
Quelle: dpa-Afx