NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einer dreitägigen Erholungsserie hat die anfängliche Kaufbereitschaft am US-Aktienmarkt am Mittwoch etwas nachgelassen. Als Kursstütze erwiesen sich einmal mehr schwache heimische Konjunkturdaten, welche weiter Hoffnungen auf eine Zinspause der amerikanischen Notenbank Fed im September schürten.
Zuletzt stieg der Leitindex Dow Jones Industrial noch um 0,10 Prozent auf 34 885,81 Punkte. Der marktbreite S&P 500 behauptete ein Plus von 0,31 Prozent auf 4511,54 Punkte und für den technologielastigen Index Nasdaq 100 ging es um 0,39 Prozent auf 15 436,96 Punkte hoch.
Laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP hat die Privatwirtschaft in den USA im August weniger Stellen geschaffen als erwartet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau im Vormonat nach oben revidiert. Insgesamt erweist sich der US-Arbeitsmarkt trotz der Zinserhöhungen der Fed weiterhin als robust. Es gibt aber auch Anzeichen für eine Abkühlung wie etwa jüngst die merklich gesunkene Zahl offener Stellen. Der für die US-Geldpolitik besonders wichtige monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung wird an diesem Freitag veröffentlicht.
Auch dass die US-Wirtschaft im vergangenen Quartal einer Zweitschätzung zufolge weniger stark als erwartet gewachsen ist, gab den Zinshoffnungen am Markt neue Nahrung. Der überraschende Anstieg der noch nicht ganz abgeschlossenen Immobilienverkäufe im Juli fiel dem gegenüber weniger ins Gewicht.
Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von HP Inc mit einem Kursrutsch von 8,3 Prozent heraus. Der Computer- und Druckerhersteller geht mittlerweile davon aus, dass die Erholung des PC-Marktes länger als gedacht brauchen wird. Daher senkte das Management bei der Vorlage der Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsquartal den Jahresgewinnausblick.
Beim Informationstechnikunternehmen HP Enterprise stand nach Zahlen und einem enttäuschenden Umsatzausblick auf das laufende Quartal in moderates Kursplus zu Buche. Die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal sah Credit-Suisse-Analystin Shannon Cross im Rahmen der Konsensschätzungen.
Eine Abstufung ließ die Titel des Chipkonzerns Texas Instruments um 1,1 Prozent sinken. Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research hat zwar "größten Respekt für Texas Instruments, das seine Investitions- und Lagerbestandsplanungen immer transparent und offen" kommuniziert habe, doch seien die Konsequenzen der Pläne noch nicht bis zu allen Investoren und Experten durchgedrungen. Die allgemeinen Erwartungen an die Gewinnmargen erschienen angesichts der Wachstumsinvestitionen des Konzerns zu hoch.
Dagegen zogen die in New York gelisteten Anteilscheine von Biontech etwas an und gewannen zuletzt 1,3 Prozent. Das Mainzer Unternehmen und sein US-Pharmapartner Pfizer erhielten vom Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur eine positive Beurteilung für die Marktzulassung ihres an die Variante Omikron XBB.1.5 angepassten Covid-19-Impfstoffs. Die Pfizer-Titel konnten davon nicht profitieren./gl/he
Quelle: dpa-Afx