NEW YORK (dpa-AFX) - Die wohl noch längere Zeit hohen US-Leitzinsen belasten den New Yorker Aktienmarkt weiter. Aktuelle Konjunkturdaten fielen am Donnerstag zunächst weniger ins Gewicht, wobei schwache Zahlen vom Immobilienmarkt für ein wenig Entspannung sorgten.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch zwar wie weithin erwartet ihren Leitzins beibehalten. Ihre Prognosen deuten allerdings auf eine womöglich weitere Zinsanhebung noch in diesem Jahr hin, wobei die Notenbanker nun für 2023 ein höheres Wachstum der heimischen Wirtschaft voraussagen als vor wenigen Monaten. Zudem scheint jetzt klar, dass die Zinsen noch länger als bisher erwartet hoch bleiben dürften: Für das kommende Jahr erwarten die Währungshüter weniger Zinssenkungen als bisher.
Raphael Olszyna-Marzysvon der Privatbank J. Safra Sarasin schrieb, er habe als wichtigste Botschaft von der Fed-Sitzung mitgenommen, "dass ihre Politik straff bleiben wird, bis etwas Schlimmes die Notenbank zu einer Zinssenkung veranlasst" - wie etwa sehr schwache Wirtschaftsdaten. Der Markt habe zwar mit einer straffen Herangehensweise der Fed gerechnet, erläuterte ein Börsenexperte, "aber es ist das Ausmaß der restriktiven Haltung, das überrascht". Die Märkte müssten diesen Kurs nun zunächst einpreisen.
Bereits vorbörslich veröffentlichte Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus und hatten daher wenig Einfluss auf die Aktienkurse. Ein überraschender Rückgang der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe untermauerte den weiter robusten Arbeitsmarkt. Dagegen verschlechterte sich das vom Philly-Fed-Index erfasste Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im September überraschend deutlich. Zudem wurde nach Handelsbeginn bekannt, dass die Bestandsverkäufe von Häusern im August unerwartet gesunken sind. Die insgesamt eher schwachen Daten dürften zumindest nicht den Druck auf die Fed verstärken, die Zinsen nochmals anzuheben.
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Quelle: dpa-Afx