NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte stehen nach einer bislang positiven Woche unter Druck. Die wieder aufgekommenen Zins- und Rezessionsängste gesellen sich am Freitag zu einigen Aussagen von Notenbankern, die nicht auf ein gemäßigteres Tempo bei den Zinsanhebungen hoffen lassen. Dies sorge dafür, dass einige Anleger nach der jüngsten Rally nun erneut lieber Gewinne realisierten, hieß es.

Der Dow Jones Industrial fiel zuletzt um 0,62 Prozent auf 33 786,93 Punkte. Damit deutet sich für den US-Leitindex ein Wochenverlust von rund 0,1 Prozent an. Der marktbreite S&P 500 sank am Freitag um 1,03 Prozent auf 4239,53 Punkte. Der technologielastige und zinssensible Nasdaq 100 verlor 1,65 Prozent auf 13 283,09 Zähler.

Händler verwiesen auf Aussagen der Fed-Mitglieder James Bullard und Esther George, wonach die US-Notenbank den Leitzins so lange anheben wird, bis die Inflation wieder auf das Ziel von zwei Prozent gesunken ist. Damit dämpften sie Erwartungen am Markt, dass eine Reihe schwacher Wirtschaftsdaten die US-Währungshüter dazu bewegen könnten, die geldpolitischen Zügel etwas weniger schnell anzuziehen.

Auf Unternehmensseite standen die Aktien von Bed Bath & Beyond im Fokus. Nach dem Ausstieg des aktivistischen Investors Ryan Cohen befinden sich die Papiere des Wohnungsausstatters mit minus 41 Prozent weiter im freien Fall. Bereits am Donnerstag hatten sie rund ein Fünftel verloren. Cohens Investment in Bed Bath & Beyond hatte in diesem Jahr mehrfach einen Run auf die angeschlagene Aktie ausgelöst. Nun versilberte der Investor, der vor allem bei jungen Anlegern als Vorbild gilt, seinen Einsatz durch den Verkauf von Millionen Aktien über seine Investmentfirma RC Ventures.

Mit einem Kursplus von fast 23 Prozent gab es unterdessen viel Vorschusslorbeeren für die künftige Chefin von Foot Locker : Der Sporteinzelhändler hat mit Mary Dillon einen großen Namen der Branche an Land gezogen. Sie soll zum 1. September Firmenchef Richard Johnson ablösen, der in Ruhestand geht. Zudem konnte der Konzern am Freitag bei den Anlegern mit besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen punkten.

Mit plus 2,9 Prozent waren auch die Anteilscheine von General Motors gefragt, denn nach einer pandemiebedingten mehr als zweijährigen Auszeit will der Autobauer seinen Aktionären wieder eine Quartalsdividende zahlen - wenn auch deutlich weniger als vor dem Corona-Ausbruch. Auch die unterbrochenen Aktienrückkäufe will das Management wieder aufnehmen und diese auf bis zu fünf Milliarden Dollar aufstocken.

Für Enttäuschung unter den Investoren sorgte hingegen der Traktorhersteller Deere & Co : Der Gewinn des Konzerns im vergangenen Quartal verfehlte die Erwartungen - trotz einer überraschend starken Umsatzentwicklung. Das Unternehmen kappte deshalb seinen Ausblick. Die Aktien verloren 0,9 Prozent./edh/he

Quelle: dpa-Afx