NEW YORK (dpa-AFX) - Positiv aufgenommene Aussagen der US-Notenbank Fed zur Leitzinsentwicklung haben die New Yorker Börsen am Donnerstag weiter gestützt. Im Fokus bleibt auch die Berichtssaison der Unternehmen mit einer Vielzahl neuer Geschäftszahlen, die mehrheitlich erfreulich ausfielen. Damit verläuft der Auftakt in den Börsenmonat November weiter verheißungsvoll.
Der Dow Jones Industrial legte nach einer Handelsstunde um 1,05 Prozent auf 33 624,52 Punkte zu. Das Kursbarometer steuert damit auf den vierten Gewinntag in Folge zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,31 Prozent auf 4293,52 Punkte bergauf. Der technologielastige Nasdaq 100 verbuchte einen Anstieg um 1,18 Prozent auf 14 838,41 Punkte.
"Die Fed fährt inmitten der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren und bei begrenztem Handlungsspielraum auf Sicht. Der vorsichtige Tonfall lässt die Märkte aufatmen", hieß es in einem Kommentar von BayernLB. Die Notenbank priorisiere angesichts der abkühlenden Inflation und neuer Unsicherheitsfaktoren ein bedachtes Vorgehen. An den Anleihemärkten werde daraufhin der deutliche Renditeanstieg der letzten Monate teilweise wieder zurückgenommen.
Auf Unternehmensseite gab es viele kursrelevante Quartalsberichte. Qualcomm zogen nach einem überraschend optimistischen Umsatzausblick auf das laufende Quartal um fast fünf Prozent an. Der Chipkonzern signalisierte eine Erholung des zuletzt schrumpfenden Smartphone-Marktes und schürte Hoffnungen, dass sich das Problem der Branche mit überbordenden Lagerbeständen auflöst.
Getoppt wurde dies von Starbucks mit einem Kurssprung um mehr als zehn Prozent. Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen trieben die Anleger in die Aktie der Kaffeehauskette. Ein Börsianer sprach von einem "spektakulären Quartal" mit einem starken US-Geschäft und gesunkenen Risiken in China.
Airbnb konnte seine Anleger mit den Quartalszahlen hingegen nicht überzeugen, hier betrug der Abschlag 3,4 Prozent. Die Unterkunfts-Plattform stellt sich auf ein Abflauen des Reise-Booms nach der Corona-Pandemie ein. Für das laufende Quartal erwartet sie ein schwächeres Wachstum bei der Zahl der Übernachtungen. Dazu passend gab es auch deutlich negative Reaktionen auf die Quartalszahlen der Hotelketten Marriott und Hyatt . Deren Papiere sackten um 3,7 beziehungsweise 5,9 Prozent ab.
Ein besonders großer Verlierer waren die Papiere von Moderna , die um mehr als acht Prozent absackten. Laut UBS-Analystin Eliana Merle enttäuschte der Impfstoff-Hersteller mit reduzierten Zielen für 2023 und seinem Ausblick auf das Jahr 2024. Dies zog im US-Handel die Anteilscheine von Biontech mit minus 2,8 Prozent in Mitleidenschaft.
Ein Kursplus von 5,6 Prozent gab es beim Pharmakonzern Eli Lilly . Belastungen im Zusammenhang mit Übernahmen belasteten zwar das Konzernergebnis, doch Anleger gewichteten die Fantasie für das im Rampenlicht stehende Diabetes-Medikament Mounjaro höher. Noch nicht lange auf dem Markt, steuerte dieses schon 1,4 Milliarden US-Dollar zum Gewinn bei. Lilly hofft auf eine baldige Zulassung auch als Appetitzügler./tih/he
Quelle: dpa-Afx