NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Mittwoch ihre anfängliche Rekordjagd gestoppt und sind in die Verlustzone abgedreht. Börsianer begründeten die Abschwächung mit "zahmen" US-Inflationsdaten, die die Sorge aufkommen ließen, dass das kurzfristige Wirtschaftswachstum schwach bleibe. Die Inflationsrate betrug im Januar 1,4 Prozent und war damit ebenso niedrig wie im Dezember. Auch die Kerninflation ohne die oft schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise blieb zum Vormonat unverändert.
Der Dow Jones Industrial stieg am Mittwoch gleich nach Handelsbeginn auf einen Höchststand von 31 509 Punkten. Kurs darauf ging es aber recht schnell in die Minuszone. Zuletzt notierte der US-Leitindex 0,03 Prozent tiefer bei 31 367,09 Zählern. Auch die anderen Leitindizes erklommen zunächst Rekordhöhen. Der marktbreite S&P 500 verlor zuletzt 0,23 Prozent auf 3902,19 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 0,63 Prozent auf 13 600,75 Punkte ein.
Die Aktien hatten den Tag höher begonnen, da spekuliert wurde, dass die schwachen Preisdaten eine Beschleunigung des Wachstums bedeuten könnten, ohne eine destabilisierende Inflation zu verursachen. Die Verbraucherpreisdaten sind Teil einer sich intensivierenden Debatte an den Finanzmärkten über den Verlauf der Inflation. Trotz der gedämpften Januar-Zahlen sorgen sich die Anleger weiterhin, dass der Preisdruck in den kommenden Monaten zunehmen wird.
Auf Unternehmensseite machten wieder Quartalszahlen Schlagzeilen, und dies zumeist positiv. Für die Aktien von Coca-Cola ging es um 0,2 Prozent nach oben. Auf bereinigter Basis hatte der im Dow enthaltene Brausekonzern mit seinem erzielten Gewinn je Aktie die Erwartungen übertroffen.
Auch bei Under Armour reagierten die Anleger erfreut auf den Zwischenbericht, hier rückten die Papiere um 7,5 Prozent vor. Bei General Motors dagegen kamen die Zahlen nicht gut an, wie ein Minus von 5,5 Prozent zeigte. Die Aktien des Autobauers hatten allerdings auch zuletzt den höchsten Stand seit ihrer Börsenrückkehr im Jahr 2010 erreicht.
Im Tech-Sektor sorgte der Netzwerkspezialist Cisco für Gesprächsstoff. Nach dem am Vortag erreichten höchsten Stand seit einem Jahr droht die Rally vorerst zu enden. Trotz solider Zahlen ging es um 5,5 Prozent bergab. Damit waren die Aktien das Schlusslicht im Dow. Resultate und Ausblick fielen Experten zufolge weitgehend erwartungsgemäß.
Besser erging es da den Papieren von Twitter , die um 7,8 Prozent anzogen. Der Kurznachrichtendienst hat im vergangenen Quartal sein Geschäft deutlich ausgebaut, auch wenn die Entwicklung der Nutzerzahlen verhalten blieb. Jefferies-Analyst Brent Thill zeigte sich beeindruckt von deutlich übertroffenen Erwartungen beim Umsatz und dem operativen Ergebnis.
Der Fahrdienstvermittler Lyft hob die Stimmung seiner Anleger mit einer von Analysten gelobten Kostenentwicklung, die Quartalszahlen über den Erwartungen ermöglichte. Die Aktien zogen um 3,5 Prozent an. Jene des Konkurrenten Uber folgten mit einem Plus von 2,9 Prozent./edh/he
Quelle: dpa-Afx