NEW YORK (dpa-AFX) - Die zuletzt freundlichen US-Aktienmärkte haben am Mittwoch erst einmal keine klare Richtung gefunden. Erneut erfreuliche Inflationsdaten ließen den Tech-Auswahlindex Nasdaq 100
Während der Dow tags zuvor auf ein Hoch seit rund vier Monaten geklettert war, hatten sich die beiden anderen Indizes weiter auf dem höchsten Niveau seit April 2022 behauptet. Sie haben sich auch im bisherigen Jahresverlauf deutlich besser geschlagen als der Leitindex - dank Hoffnungen auf ein baldiges Ende des US-Zinserhöhungszyklus.
Höhere Zinsen sind vor allem für Technologieunternehmen problematisch, da sie wegen ihres stärken Fokus auf Wachstum tendenziell einen höheren Fremdfinanzierungsbedarf haben als Firmen aus traditionellen Branchen. Zudem schütten sie oft geringere oder gar keine Dividenden aus. Das macht ihre Aktien bei hohen Zinsen besonders unattraktiv im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen.
Am Dienstag hatten Verbraucherpreise für den Mai die Aktienkurse in New York gestützt. Sie belegten eine noch deutlichere Inflationsabschwächung als von Analysten erwartet, wenngleich sich die Kerninflation als hartnäckig erwiesen hatte. Die am Mittwoch veröffentlichten Erzeugerpreise zeigten ein ähnliches Bild.
Bankökonomen rechnen schon seit einiger Zeit überwiegend damit, dass die Fed ihren Leitzins in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent belassen wird. Veröffentlicht wird der Zinsentscheid wie üblich um 20.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, also zwei Stunden vor dem Börsenschluss in New York.
Seit März 2022 hat die Fed ihren Leitzins zehnmal in Folge um insgesamt fünf Prozentpunkte angehoben. Der Zyklus gilt als eine der schnellsten und schärfsten Straffungsperioden in der Geschichte der Fed. Die Notenbank stemmt sich damit gegen die hohe Inflation, die im vergangenen Jahr bis auf gut neun Prozent gestiegen war.
Seither ist die Teuerung zwar wieder deutlich gesunken. Der Rückgang ist jedoch vor allem Folge sinkender Energie- und Rohstoffpreise. Die weniger schwankungsanfällige Kerninflation ist bis zuletzt nur langsam gefallen. Die Experten der Deutschen Bank erwarten deshalb, dass die Währungshüter im Juli noch einmal etwas an der Zinsschraube drehen werden und damit der Höhepunkt im aktuellen Zinszyklus zur Inflationsbekämpfung erreicht ist.
Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) schätzen die Experten der Deutschen Bank in einer Strategiestudie derweil als möglichen Quell neuen Wachstums inmitten schwacher Konjunkturaussichten, geringer Produktivität und widriger Demografie ein. Dem S&P 500 prognostizieren sie zum Jahresende einen Stand von 4500 Punkten, womit sie ihm für 2023 ein Plus von insgesamt rund 17 Prozent zutrauen - bisher hat er schon einen Kursgewinn von gut 14 Prozent zu Buche stehen. Dabei bewerten die Experten die Aussichten der gut gelaufenen Technologiewerte insgesamt aber zurückhaltender und setzen eher auf Finanz- und Konsumwerte, die eine Rezession bereits eingepreist hätten.
Das Thema KI beschäftigt auch die Aktionäre von AMD
Dass der Krankenversicherer Unitedhealth für das laufende Quartal vor deutlich steigenden medizinischen Kosten warnte, ließ dessen Aktien um rund sieben Prozent absacken - damit waren sie Schlusslicht im Dow. Die Anteilsscheine der Branchenkollegen CVS Health
Derweil legten die Anteilsscheine des Flüssiggas-Spezialisten NextDecade
Quelle: dpa-Afx