NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem verhaltenen Wochenauftakt sind die New Yorker Aktienkurse auch am Dienstag zunächst kaum in Schwung gekommen. Nach der Beilegung des US-Schuldenstreits stehen neuerdings die unsicheren Konjunkturperspektiven und der am 14. Juni erwartete Zinsentscheid der US-Notenbank Fed im Mittelpunkt des Interesses. Anleger agieren deshalb wieder vorsichtiger.
Der Leitindex Dow Jones Industrial zeigte sich nach einer halben Handelsstunde 0,18 Prozent leichter bei 33 504,08 Punkten. Der marktbreite S&P 500 , der an der Schwelle dazu steht, per geläufiger Definition wieder in einen "Bullenmarkt" einzutreten, verlor 0,10 Prozent auf 4269,37 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 , der in diesem Jahr bislang besonderes gut gelaufen ist, ging es am Dienstag um 0,27 Prozent auf 14 516,57 Zähler bergab.
Neuerdings ist es das Credo der Anleger, dass die konjunkturellen Risiken durch den US-Schuldendeal nicht kleiner geworden sind. "Der Kompromiss in den USA sieht eine spürbare Reduzierung der Staatsausgaben vor, was die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erhöht", hieß es am Dienstag vom Chefvolkswirt der LBBW, Moritz Krämer. Außerdem gibt es Zweifel daran, ob die Fed wirklich schon am Ende ihres Zinszyklus steht.
Auf Unternehmensseite bleiben Kryptobörsen im Fokus wegen Klagen der US-Börsenaufsicht SEC. Ähnlich wie der Konkurrentin Binance wirft die Behörde nun auch Coinbase Verstöße gegen das Wertpapiergesetz vor. Das Unternehmen habe Anlagen zum Handel angeboten, die die SEC als Wertpapiere einstufe und die vom Unternehmen entsprechend hätten registriert werden müssen, hieß es in der Klageschrift. Die Coinbase-Aktien , die am Vortag wegen Binance schon 9 Prozent verloren hatten, sackten nun weiter ab um 16 Prozent.
Die Anteilsscheine von Mobileye sanken um 1,8 Prozent auf 41,62 US-Dollar, nachdem der Chiphersteller Intel angekündigt hatte, Papiere im Wert von 1,5 Milliarden Dollar abzustoßen. Intels Anteil an dem Entwickler von Fahrassistenzsystemen bleibt damit aber immer noch bei über 98 Prozent.
Auch beim Gesundheitsdienstleister GE Healthcare will der Großaktionär weitere Anteile verkaufen. Hier mussten die Anleger aber nur einen leichten Kursrückgang um ein halbes Prozent verkraften. Der Mischkonzern General Electric (GE) hatte angekündigt, den Mittelzufluss zum Abbau der Verschuldung nutzen zu wollen. Seine Aktien gewannen 1,2 Prozent hinzu.
Bei Apple stellt sich derweil nach der Vorstellung einer neuen Computerbrille am Vortag die Frage, wo angesichts der hohen Bewertung die nächsten Kursimpulse herkommen sollen. Nach einem vorübergehenden Rekordhoch hatten am Vortag schon Gewinnmitnahmen eingesetzt, die am Dienstag mit einem Abschlag von 1,2 Prozent weiter gingen. Ein Analyst riet zum Abwarten, bis sich im Herbst abzeichne, wie hoch das Interesse an dem neuen Produkt sein werde./tih/men
Quelle: dpa-Afx