NEW YORK (dpa-AFX) - Die anhaltenden Hoffnungen auf eine Zinspause der US-Notenbank Fed im September stützen den New Yorker Aktienmarkt weiter. Während der Leitindex Dow Jones Industrial am Donnerstag in der ersten Handelsstunde um 0,28 Prozent auf 34 988,65 Punkte zulegte, stieg der marktbreite S&P 500 um 0,36 Prozent auf 4531,09 Punkte. Der technologielastige und daher besonders zinssensible Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,69 Prozent auf 15 569,28 Zähler.
Die jüngsten Konjunkturdaten hatten unter dem Strich wenig Einfluss auf die Aktienkurse. Bereits vor dem Börsenstart berichtete das UR-Arbeitsministerium, dass die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zum dritten Mal in Folge gesunken sind und weiter auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau liegen. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet.
Derweil stiegen die Konsumausgaben und Einkommen der US-Haushalte im Juli weiter, wie ebenfalls schon vor Handelsbeginn bekannt wurde. Der Preisauftrieb verstärkte sich wieder leicht, wie der erwartungsgemäße Anstieg des von der Fed besonders beachteten Preisindex PCE zeigte. Kurz nach dem Börsenstart wurden noch überraschend gute Einkaufsmanagerdaten veröffentlicht
Nun richten sich die Blicke immer mehr auf auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung an diesem Freitag. Die Daten spielen ebenfalls eine große Rolle für die Geldpolitik, da ein starker Jobmarkt mit deutlichen Lohnsteigerungen die Inflation hochhalten kann.
Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Zinsentwicklung sowie Konjunktursorgen hatten im August auf die Stimmung am Aktienmarkt gedrückt, der zuvor aber auch stark gelaufen war. Der Dow Jones und der Nasdaq 100 notieren aktuell 1,6 beziehungsweise 1,3 Prozent tiefer als Ende Juli.
Mit Blick auf die Unternehmen überzeugte der SAP -Konkurrent Salesforce mit Quartalszahlen sowie dem Ausblick auf das laufende Quartal. Zwar gebe es Anzeichen eines nachlassenden Umsatzwachstums, doch zeige die beeindruckende Entwicklung der operativen Gewinnmarge und des freien Mittelflusses, dass die Transformation des Spezialisten für Unternehmenssoftware intakt sei, sagte Analyst Mark Murphy von der US-Bank JPMorgan. Die Aktien gewannen an der Dow-Spitze 4,5 Prozent.
Den Papieren von Shopify bescherten eine Analystenempfehlung sowie eine Kooperation mit Amazon ein Plus von 7,9 Prozent. Die Experten von Canaccord Genuity stuften die Aktien von "Hold" auf "Buy" hoch. Zudem sollen Kunden des kanadischen E-Commerce-Lösungsanbieters bald Amazons Logistiknetzwerk nutzen können.
Microsoft -Aktien schafften indes nur ein knappes Plus. Der Softwarekonzern macht ein Zugeständnis in der EU-Wettbewerbsuntersuchung zu seinem Bürosoftware-Geschäft. Die Programmpakete des Konzerns sollen in Europa von Oktober an ohne den Kommunikationsdienst Teams günstiger zu haben sein.
Palantir-Papiere fielen nach einer Abstufung der Bank Morgan Stanley um 8,2 Prozent. Für Analyst Keith Weiss ist in dem Aktienkurs mittlerweile ein Übermaß an Optimismus hinsichtlich des Potenzials im Zusammengang mit dem Thema Künstliche Intelligenz eingepreist. Zudem bestehe das Risiko, dass auch die Geschäfte mit Regierungen ein Nachlassen der Umsatzdynamik nicht verhindern könnten.
Die Warenhauskette Dollar General enttäuschte die Anleger mit einer Senkung des Jahresausblicks, was die Papiere um 17 Prozent absacken ließ./gl/he
Quelle: dpa-Afx