NEW YORK (dpa-AFX) - Die seit Ende Oktober laufende Erholungsrally an den US-Börsen ist am Dienstag ins Stocken geraten. In der wegen des bevorstehenden Erntedank-Feiertags verkürzten Handelswoche werden die Anleger wieder vorsichtiger. In den vergangenen drei Wochen hatten die wichtigsten US-Indizes wegen Hoffnungen zugelegt, dass die Zinsen in den USA den Zenit erreicht haben dürften.
Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor im frühen Handel 0,29 Prozent auf 35 050,41 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,45 Prozent auf 4526,74 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 , der tags zuvor den höchsten Stand seit 22 Monaten erreicht hatte, sank um 0,96 Prozent auf 15 873,30 Zähler.
Bevor sich im weiteren Handelsverlauf die Aufmerksamkeit auf die US-Geldpolitik richtet, standen Immobiliendaten auf der Agenda. Dass die Verkäufe bestehender Häuser im Oktober, verglichen mit September, weitaus deutlicher zurückgingen als erwartet, hatte allerdings kaum Einfluss auf die Börsenkurse. Weit wichtiger für die Börsianer ist das Protokoll der Notenbank Federal Reserve (Fed) über die vergangene Zinssitzung. Erhofft werden wie immer Hinweise auf den geldpolitischen Kurs. Aktuell wird nicht mit weiteren Zinsanhebungen gerechnet, sondern angesichts einer konjunkturellen Abschwächung auf erste Senkungen im kommenden Jahr gesetzt.
Ebenfalls mit Spannung wird nach dem US-Börsenschluss der Quartalsbericht des Chipkonzerns Nvidia erwartet. Der Grafikkarten-Spezialist steht wegen des Booms um Künstliche Intelligenz (KI) schon seit geraumer Zeit besonders im Fokus. Wie die Aktien des Software-Riesen und aktiven KI-Mitmischers Microsoft , die tags zuvor auf ein Rekordhoch geklettert waren, hatten am Montag auch die Nvidia-Papiere ein neues Hoch erreicht. Nach den Vorschusslorbeeren sind die Anleger nun aber wieder vorsichtiger. Die Anteile von Nvidia gaben um 1,5 Prozent nach, die von Microsoft verloren 1,0 Prozent.
Für die Aktien von Zoom ging es nach vorgelegten Quartalszahlen um 3,1 Prozent abwärts. Zwar übertrafen die Ergebnisse die Erwartungen und der Videokonferenz-Dienst hob seine Jahresziele an, doch Analysten stellen Fragen über den weiteren Wachstumskurs. Für Agilent ging es dagegen um 8,4 Prozent nach oben. Der Medizintechnikkonzern hatte mit seinen Ergebnissen im abgelaufenen Jahresviertel ebenfalls positiv überrascht. Zudem sehen Analysten in dem - zwar schwächer als erwartet ausgefallenen - Ausblick auf 2024 Anzeichen einer Nachfrage-Stabilisierung.
Gekappte Umsatzprognosen wegen nachfragebedingter Sorgen brachte die Aktien von Best Buy und Lowes etwas unter Druck. Die Papiere des Unterhaltungselektronikhändlers verloren knapp 3 Prozent, die der Baumarktkette Lowe's sanken um 2,0 Prozent. Dagegen sprangen die Papiere des Bekleidungseinzelhändlers Burlington Stores nach einem besser als erwartet ausgefallenen Gewinn im dritten Quartal und einem "soliden Start in den Monat November" um knapp 19 Prozent hoch.
Kurseinbußen von 2 Prozent verzeichneten die Papiere des Halbleiterunternehmens Broadcom . China stellt für die Genehmigung der Übernahme von VMware Bedingungen./ck/jha/
Quelle: dpa-Afx