NEW YORK (dpa-AFX) - Während die Anleger an der New Yorker Wall Street am Dienstag Gewinne einstreichen, ist der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 auf ein neues Rekordhoch geklettert. Zugleich sind richtungsweisende Impulse Mangelware: Die Berichtssaison kommt erst in der kommenden Woche langsam in Fahrt und auf Seiten der Konjunktur stehen vor Donnerstag keine potenziell kursbewegenden Daten auf der Agenda.
Der Dow Jones Industrial gab im frühen Handel um 0,69 Prozent auf 26 106,82 Punkte nach, womit die 200-Tage-Linie weiterhin eine Hürde für den US-Leitindex bleibt. Diese Linie gilt unter charttechnisch interessierten Anleger als wichtiger Indikator für den längerfristigen Trend. Der breiter gefasste S&P 500 sank um 0,16 Prozent auf 3174,70 Zähler.
Der technologielastige Nasdaq 100 indes setzte seinen zu Monatsanfang eingeschlagenen Rekordlauf fort und stieg um 0,57 Prozent auf 10 664,812 Punkte.
Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda rechnet wegen der Corona-Krise "natürlich mit einer desaströsen Berichtssaison". Allerdings schauten die Investoren inzwischen eher darauf, wie positiv die Unternehmen die Corona-Lockerungen einschätzen. Doch auch hier habe es zuletzt in wichtigen Bundesstaaten wieder Rückschläge gegeben, und eine "zweite Welle der Angst" könnte den wirtschaftlichen Optimismus womöglich wieder dämpfen, befürchtet Erlam.
Von solchen Überlegungen unbeeindruckt ging es für zahlreiche Technologie-Aktien hoch zu neuen Rekorden: Im Dow erklommen Apple und Microsoft Höchststände. An der Nasdaq erreichten Amazon , Facebook , Netflix und Tesla neue Höhen. Zoom Video indes, die tags zuvor ebenfalls ein Rekordhoch erreicht und dann einen Teil der Gewinne wieder abgegeben hatten, legten zuletzt um nur 0,2 Prozent zu. Das reicht jedoch noch nicht für ein weiteres Rekordhoch.
Im Fokus standen zudem Aktien aus der Solarbranche: So sprangen Sunrun an der Nasdaq um rund 26 Prozent nach oben und Vivint Solar schossen an der Nyse um knapp 38 Prozent nach oben. Sunrun, größter Solarzellen-Installateur für Hausdächer in den USA, will seinen Konkurrenten Vivint Solar kaufen. Der 3,2 Milliarden US-Dollar (2,8 Mrd Euro) schwere Deal soll als reiner Aktientausch abgewickelt werden. Die Übernahme soll im vierten Quartal über die Bühne gehen, sofern die Regulierungsbehörden zustimmen. First Solar profitierten von der geplanten Branchenkonsolidierung nicht. Die Papiere des Herstellers von Dünnschicht-Solarmodulen gaben um 0,5 Prozent nach./ck/fba
Quelle: dpa-Afx