NEW YORK (dpa-AFX) - Mit dem nahenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed haben sich die Anleger in New York am Montag zurückgehalten. Zuletzt gewann der Leitindex Dow Jones Industrial 0,05 Prozent auf 34 636,77 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es ebenfalls um 0,05 Prozent auf 4452,52 Punkte hoch, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,05 Prozent auf 15 195,15 Punkte nachgab. Von Daten zum Immobilienmarkt gingen keine erkennbaren Impulse für die zuletzt schwachen US-Börsen aus.
Die Risikobereitschaft der Anleger bleibe zunächst gering, hieß es am Markt. Im Mittelpunkt steht die Hoffnung, dass es am Mittwoch keine erneute Zinserhöhung der amerikanischen Währungshüter geben wird und vielleicht auch Signale folgen, dass die Zinsspirale ihr Ende erreicht. Laut Tonia Zimmermann vom Schweizer Fintech-Unternehmen UMushroom ist der Entscheid aber alles andere als klar. "Wie immer steht die Herausforderung, eine Balance zwischen Preis- und Wirtschaftsstabilität zu finden, im Mittelpunkt", sagte die Expertin.
Seit einigen Tagen mehren steigende Ölpreise indes wieder die Inflationsbedenken. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete am Montag so viel wie zuletzt im November. Bisher sehe er bei der beeindruckenden Ölpreisrally keine Ermüdungssignale, kommentierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Die Aktien von Ölkonzernen profitierten davon etwas: Chevron , ExxonMobil und ConocoPhillips legten um bis zu 1,5 Prozent zu.
Bei Apple sorgten Analysten zufolge überraschend viele Vorbestellungen für das jüngst vorgestellte iPhone 15 für Kaufinteresse: Die Aktien zählten mit plus 1,2 Prozent zu den größten Gewinnern im Dow.
Mit plus 0,5 Prozent entwickelten sich die Papiere von Micron im Nasdaq 100 überdurchschnittlich gut. Die Deutsche Bank stufte sie hoch und rät nun zum Kauf. Analyst Sidney Ho betonte die Perspektive durch den Trend Künstliche Intelligenz (KI). Der US-Chiphersteller sei mit seinen DRAM-Speicherelementen der technologische Marktführer und der Konkurrenz ein bis zwei Quartale voraus.
Kursgewinne von 7,8 Prozent verzeichneten die Titel der Reederei ZIM . Die US-Bank JPMorgan half mit einer Hochstufung auf "Overweight". Laut Analyst Samuel Bland übersehen die Anleger, dass unternehmensspezifische Herausforderungen nur vorübergehender Art seien. Es gebe Belege dafür, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit auf der Kostenseite im Laufe der Zeit verbessern werde.
Dagegen büßten die Aktien der Autobauer Ford und Stellantis 1,5 beziehungsweise 1,7 Prozent ein, während sich General Motors (GM) mit minus 0,5 Prozent besser hielten. Im späteren Tagesverlauf sollen die Tarifverhandlungen mit der Branchengewerkschaft UAW, deren Scheitern zu massiven Streiks geführt hat, wieder aufgenommen werden./gl/jha/
Quelle: dpa-Afx