NEW YORK (dpa-AFX) - Auf Erholung haben am Donnerstag am US-Aktienmarkt die Signale gestanden. Auch die überraschend stark gestiegenen Erzeugerpreise, die die jüngsten Inflationssorgen hätten anheizen können, übten keinen Druck mehr auf die Börsenkurse aus. Der Dow Jones Industrial , der am Vortag auf den niedrigsten Stand seit einem Monat gefallen war, legte um 1,29 Prozent auf 34 021,45 Punkte zu und schaffte die Rückkehr über die 34 000er Marke.
Der marktbreite S&P 500 rückte um 1,22 Prozent auf 4112,50 Zähler vor. Der technologielastige Nasdaq 100 , der am Mittwoch erstmals seit Ende März unter 13 000 Zähler gerutscht war, erholte sich um 0,83 Prozent auf 13 109,15 Punkte.
Die Erzeugerpreise in den USA sind im April auf Jahressicht um 6,2 Prozent gestiegen, stärker als von Analysten erwartet. Das trieb die Renditen am US-Anleihemarkt aber nicht weiter nach oben, diese gaben vielmehr nach. Die Sorge, dass der allgemeine Preisanstieg höhere Kapitalmarktzinsen nach sich ziehen könnte, hatte die Börsen zuletzt belastet. Bei steigenden Zinsen kann sich die Refinanzierung von Unternehmen verteuern. Zudem verlieren Aktien in diesem Szenario im Vergleich zu verzinsten Wertpapieren an Attraktivität.
"Den Investoren ist nach wie vor nicht klar, ob der Preisanstieg vorübergehend ist, oder ob er struktureller Art ist", schrieb Analyst Chris Hussey von Goldman Sachs. An diesem Börsentag habe es den Anschein, als setzten die Anleger auf die erste Möglichkeit. Dafür spreche auch, dass trotz der kräftig gestiegenen Erzeugerpreise die Renditen am Anleihemarkt gefallen seien.
Papiere von Tesla büßten 3,1 Prozent ein. Der Elektroautobauer hat Zahlungen mit der Kryptowährung Bitcoin wegen Umweltbedenken angesichts des hohen Stromverbrauchs gestoppt. Der Konzern habe die Entscheidung wegen des rapide ansteigenden Verbrauchs von fossilen Brennstoffen für die Herstellung von und Transaktionen mit Bitcoins getroffen, hatte Tesla-Chef Elon Musk am Mittwoch gesagt. Das hatte heftige Kursverluste der Krypto-Währungen ausgelöst.
Boeing hat von der US-Luftfahrtaufsicht FAA grünes Licht für Reparaturen an Flugzeugen des Problemtyps 737 Max erhalten. Mit den genehmigten Nachbesserungen sei der Weg für eine Rückkehr zum Flugverkehr frei, teilte der US-Konzern mit. Der Aktienkurs stieg um 0,8 Prozent.
Das an der Nasdaq notierte Biopharma-Unternehmen Curevac aus Tübingen veröffentlichte ermutigende Studienergebnisse zu einem Covid-19-Impfstoffkandidat der zweiten Generation. Dieser habe eine hohe Immunität gegen Mutationen des Corona-Virus gezeigt. Die Aktien von Curevac schnellten um fast neun Prozent nach oben.
Der chinesische Internet-Riese Alibaba hat im vierten Geschäftsquartal den Umsatz zwar kräftiger als von Analysten erwartet gesteigert, die Aussagen von Vorstandschef Daniel Zhang zu Investitionen schmeckten Anlegern aber nicht. Die Aktie büßte 6,3 Prozent ein.
Der Euro bewegte sich im späten US-Handel kaum noch und notierte auf 1,2084 Dollar. Der Dollar konnte von den hohen Erzeugerpreisen nicht profitieren. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2081 (Mittwoch: 1,2118) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 08278 (0,8252) Euro gekostet.
Am Markt für US-Staatsanleihen erholten sich die Kurse nach den hohen Einbußen am Vortag. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,27 Prozent auf 132,27 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen fiel auf 1,65 Prozent./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx