NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Während die Standardwerte-Indizes von starken Bankentiteln nach dem positiv ausgefallenen jährlichen Stresstest der US-Notenbank Fed profitierten, ging es an der Technologiebörse Nasdaq etwas bergab. Überwiegend gute US-Konjunkturdaten milderten zwar die Angst vor einer Rezession der weltgrößten Volkswirtschaft. Sie schürten im Umkehrschluss aber tendenziell Sorgen wegen weiter steigender Zinsen, sodass die Kauflust nicht überhandnahm.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal deutlich stärker gewachsen als bisher bekannt und von Beobachtern erwartet. Gleichzeitig gingen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend zurück - Analysten hatten mit einer Stagnation gerechnet. Derweil ging die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Immobilienverkäufe im Mai stärker als erwartet zurück.
Die 23 größten Geldhäuser in den USA verfügen nach Einschätzung der Fed über eine krisenfeste Kapitalausstattung. Sie bestanden damit alle den Test, der aus der Finanzkrise von 2008 resultiert. Er soll dafür sorgen, dass Banken für Notlagen gerüstet sind und nicht wieder mit Steuergeld gerettet werden müssen. Dafür untersucht die Fed, ob die Kapitalreserven reichen, um extreme Belastungen wie einen rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit oder einen rapiden Einbruch der Immobilienpreise auszuhalten.
Für viele der großen Banken ist die jährliche Prüfung entscheidend, um in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen Geld an Investoren ausschütten zu können. Ab Freitag dürfen sie ihre Kapitalpläne veröffentlichen.
Im Dow belegten Goldman Sachs
Visa
Bei Blackberry
Alle anderen Kursbewegungen in den Schatten stellten aber Aktien des Biotech-Unternehmens Sigilon Therapeutics
Die Aktien von Apple
Auch bei anderen Tech-Werten hielt sich das Interesse in Grenzen. Micron Technology
Der Euro gab nach den US-Daten weiter nach und kostete zuletzt 1,0866 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0938 (Mittwoch: 1,0938) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9142 (0,9142) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen weiteten ihre anfänglichen Kursverluste aus: Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,88 Prozent auf 112,25 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Treasuries stieg im Gegenzug auf 3,84 Prozent./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx