NEW YORK (dpa-AFX) - Die Angst vor schneller steigenden Zinsen hat am Dienstag an den US-Börsen einen Kursrutsch ausgelost. Die wichtigsten Aktienindizes büßten zwischen 1,2 und 1,7 Prozent ein. Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hält nach einer Verringerung des Zinserhöhungstempos künftig wieder größere Zinsschritte für möglich, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
"Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind besser ausgefallen als erwartet, daher wird der Zinsgipfel wahrscheinlich höher ausfallen als bisher angenommen", sagte Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats. "Wenn die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten sollte, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist, wären wir bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen." Er wiederholte zudem die Aussage, dass weitere Anhebungen angemessen seien.
"Die Äußerungen des Fed-Chefs erhöhen das Maß an Unsicherheit über die US-Leitzinsentwicklung in den kommenden Monaten", schrieb Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Auf der jüngsten Zinssitzung vom 1. Februar schien die Botschaft noch relativ klar gewesen zu sein, dass es nun mit "kleineren" Schritten von 0,25 Prozentpunkten weiter zum ultimativen Zielpunkt gehe. Der unerwartet robuste Start der US-Wirtschaft ins neue Jahr und neue Zweifel an einer zügigen Entspannung in puncto Inflation hätten jedoch den Handlungsdruck auf die Währungshüter wieder erhöht.
Im Dow notierten mit Ausnahme des Pharmakonzerns Merck & Co
Am Dow-Ende büßten die Anteilsscheine der Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance
Als Schlusslicht im Nasdaq 100 knickten die Anteilsscheine von Rivian
Am Devisenmarkt litt der Euro
Am US-Anleihenmarkt gerieten vor diesem Hintergrund insbesondere kurz laufende Anleihen unter Druck. Im Gegenzug stieg die Rendite zweijähriger Staatsanleihen über fünf Prozent und damit auf das Niveau von 2007. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) gab um 0,01 Prozent auf 110,97 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere betrug 3,97 Prozent./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx