NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial hat sich am Montag nach seinen jüngsten Verlusten stabilisiert. Die Sorge vor steigenden Zinsen in den USA hatte mit einem Wochenverlust von rund zwei Prozent im New Yorker Leitindex für einen tristen Auftakt in das zweite Halbjahr gesorgt.
Der Dow stieg um 0,62 Prozent auf 33 944,40 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,24 Prozent auf 4409,53 Punkte nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,06 Prozent auf 15 045,64 Punkte zu.
Auch in dieser Woche bleiben die künftigen Zinsen das beherrschende Thema. Am Montag signalisierten Vertreter der Notenbank Fed, dass die Leitzinsen 2023 weiter steigen dürften, um die Inflation dem Zielwert von zwei Prozent weiter anzunähern. Am Markt wird derzeit über die Anzahl der Zinserhöhungen gerätselt, und ob es mehr werden könnten als befürchtet.
Zwar deuteten die meisten Daten bisher darauf hin, dass sich die US-Wirtschaft recht gut halte, schrieb Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK. Inzwischen bestehe jedoch die Befürchtung, "dass die Zentralbanken an der Schwelle zu einem schweren politischen Fehler stehen, wenn es um ihre Entschlossenheit geht, die Inflation zu senken."
Nachdem vom Arbeitsmarkt zuletzt gemischte Signale kamen, mit einem Rückschlag beim Beschäftigungsaufbau, aber zugleich weiter steigenden Löhnen, gilt nun das besondere Augenmerk den Inflationsdaten am Mittwoch. Wie weit sich die steigenden Zinsen auf die Gewinne der Unternehmen in den USA niedergeschlagen haben, könnte sich dann mit der anstehenden Berichtssaison zeigen.
Am Freitag wird der große Zahlenreigen inoffiziell mit den ersten Berichten der Großbanken JPMorgan , Citigroup und Wells Fargo eingeläutet. Während die Aktien von JPMorgan um 0,6 Prozent stiegen, gaben die der Citigroup etwas nach. Die Anteilsscheine von Wells Fargo verloren mehr als ein Prozent.
Große Tech-Werte wurden am Montag eher gemieden. So büßten Apple , Microsoft und Alphabet zwischen 1,1 und 2,7 Prozent ein. Die Anteilscheine von Amazon fielen um 2 Prozent. Am Dienstag und Mittwoch bietet der Online-Versandhändler am sogenannten Prime Day Rabatte auf viele Produkte.
Bei den Einzelwerten in den hinteren Reihen stachen unter anderem Icahn Enterprises mit einem Kursplus von gut 20 Prozent hervor. Zwei Monate nach der Attacke des Leerverkäufers Hindenburg hatte ein Bericht des "Wall Street Journal" für Erleichterung gesorgt. Demnach kann Milliardär Carl Icahn nach einer Einigung mit Gläubigerbanken seine persönlichen Kredite vom Aktienkurs seines Unternehmens abkoppeln, der seit der Attacke um mehr als 40 Prozent gefallen ist. Icahn drohte eine Nachschussforderung, da er sich Milliarden geliehen und als Sicherheit Aktien von Icahn Enterprises hinterlegt hatte.
Nanobiotix-Papiere zogen um 24,5 Prozent an. Das auf Krebs spezialisierte französische Biotech-Unternehmen, das auch an der Nasdaq notiert ist, hatte einen lukrativen Lizenzdeal für einen Wirkstoff mit einer Johnson & Johnson-Tochter geschlossen. Dieser könnte dem Unternehmen bis zu 60 Millionen US-Dollar einbringen, was am Markt für Fantasie sorgte. Die Anteilscheine von Johnson & Johnson stiegen moderat.
Der Eurokurs legte zu. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung nahe dem Tageshoch 1,1000 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0956 (Freitag: 1,0888) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9127 (0,9184) Euro.
Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,42 Prozent auf 111,14 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Treasuries fiel im Gegenzug auf 4 Prozent./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx