NEW YORK (dpa-AFX) - Die jüngste Erholungsrally an der Wall Street ist am Mittwoch verhaltener weiter gegangen. Die zentrale Rolle an den Aktienmärkten spielte weiter die Gasversorgung Europas und die damit verbundenen Sorgen vor internationalen Folgen, die Anleger nicht aus dem Kopf bekamen. Gestützt auf gute Nachrichten vom Streamingdienst Netflix
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Die Euphorie, die Gerüchte über eine Fortsetzung der russischen Erdgaslieferungen am Vortag ausgelöst hatten, mischte sich nun wieder mit etwas mehr Skepsis, was sich vor allem bei den Standardwerten zeigte. Neben ersten Hinweisen über Liefermengen gab es auch neuerliche Warnungen aus Moskau und so blieb unklar, wie viel Gas ab Donnerstag tatsächlich durch die Pipeline Nord Stream 1 fließen wird.
Die Sorgen um die Gefahr einer europäischen Gaskrise ließen auch die Anleger an der Wall Street nicht ganz kalt, obwohl die USA nicht auf russische Gaslieferungen angewiesen sind. "Europa ist ein wichtiger Handelspartner für andere große Volkswirtschaften und daher ist es fast unvermeidlich, dass eine Gaskrise in Europa auch anderswo ausstrahlen würde", sagte ein Experte.
Die von Netflix vorgelegten Zahlen waren geprägt von einer besser als befürchteten Entwicklung der Nutzerzahlen. Die Aktien des Streamingdienstes arbeiteten sich nach wechselhaftem Start immer deutlicher ins Plus vor, am Ende betrug dieses 7,4 Prozent. Sie setzten sich mit dem höchsten Stand seit Ende April deutlich von der 200-Dollar-Marke ab.
Dank neuer Serienhits ging die Zahl der bezahlten Nutzerkonten weniger stark zurück als befürchtet. Am Markt hieß es, Netflix habe damit ein "Worst-Case-Szenario" vermieden. "Nach dem Verlust vieler Kunden im ersten Halbjahr lautet die Botschaft an die Anleger: Es hätte schlimmer kommen können", sagten Börsianer. Bislang steht bei den Papieren in diesem Jahr noch immer ein Kursrückgang um fast zwei Drittel zu Buche.
Von den Netflix-Nachrichten profitierten auch die Titel des im Dow gelisteten Konkurrenten Walt Disney
Von der Rally etwas ab fielen unter den großen Nasdaq-Werten die Alphabet
Generell schlechte Stimmung herrschte im Gesundheitssektor, da halfen auch eigentlich gut bewertete Quartalszahlen sowie angehobene Jahresziele der Pharmakonzerne Biogen
Mit einem Abschlag von 8,3 Prozent fiel die Aktie von Baker Hughes
Nach drei Erholungstagen gab der Euro
Am US-Anleihemarkt knüpfte der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries an die bisherigen Verluste in dieser Woche an. Zuletzt verlor er 0,16 Prozent auf 117,78 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,03 Prozent./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx