NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem lethargischen Börsengeschehen hat der US-Leitindex Dow Jones Industrial am Mittwoch einen kleinen Gewinn verbucht. Mit einem Plus von 0,19 Prozent auf 33 804,87 Zähler ging es für den Dow den vierten Handelstag in Folge aufwärts. Unterstützung gab es vom Anleihemarkt, wo die Renditen zur Wochenmitte merklich sanken. Die Verzinsung zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen.
Für die anderen großen Börsenbarometer ging es noch etwas stärker aufwärts. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,43 Prozent auf 4376,95 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Index Nasdaq 100 legte um 0,72 Prozent auf 15 241,12 Zähler zu.
Dem Protokoll der letzten Fed-Sitzung zufolge sieht eine Mehrheit der Fed-Mitglieder eine weitere Zinsanhebung. Die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft sei größer als gedacht, hieß es, die Geldpolitik müsse folglich ausreichend restriktiv sein. Diese Aussagen bewegten die Aktienkurse jedoch ebenso wenig wie die zuvor veröffentlichten Erzeugerpreise, die im September stärker gestiegen waren als erwartet.
Bei den Einzelwerten standen die Kurse von Dialyseanbietern unter starkem Druck. Aktien von Davita brachen um fast 17 Prozent ein, die von Baxter sackten um gut 12 Prozent ab. Hintergrund ist ein Forschungserfolg des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk . Dieser beendete eine Studie mit seinem Antidiabetikum bei chronischen Nierenpatienten wegen erwiesener Wirksamkeit vorzeitig. Das droht laut Analysten auf die Nachfrage nach Dialyse-Angeboten zu drücken.
Am Markt hält man es nun für möglich, dass die Zahl der Dialysepatienten künftig nicht mehr so stark zunimmt. UBS-Analyst Graham Doyle begründete die Folgen der Studie von Novo Nordisk für Dialysebehandlungen: Es sei nun erwiesen, dass deren Arznei das Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung (CKD) verlangsame. CKD sei die Ursache für Nierenversagen und dies wiederum ein Grund für Dialysebehandlungen.
Die Übernahme des Schieferöl-Spezialisten Pioneer Natural Resources durch ExxonMobil ist beschlossene Sache. Der Ölkonzern zahlt 59,5 Milliarden Dollar oder 253 Dollar je Pioneer-Aktie. Damit ist es der größte Kauf seit der Fusion von Exxon und Mobil 1999. Während die Aktien von ExxonMobil um 3,6 Prozent fielen, legten Pioneer um 1,4 Prozent zu.
An die Spitze im Dow setzten sich Amgen mit einem Aufschlag von 4,6 Prozent. Die Investmentbank Leerink Partners hatte zum Kauf der Aktien des Biotech-Unternehmens geraten.
Derweil ging der mit Spannung erwartete Börsengang des Sandalen-Herstellers Birkenstock in den USA schief. Erst vier Stunden nach Beginn des Handels konnte ein erster Kurs für die Aktien ermittelt werden - ungewöhnlich spät. Mit 40,20 US-Dollar beendeten die Papiere den ersten Börsentag, das waren 5,80 Dollar oder 12,6 Prozent unter dem Ausgabepreis von 46 Dollar. Investoren, die die Aktien im Vorfeld gezeichnet hatten, mussten also bereits am ersten Handelstag einen herben Verlust einstecken.
Der Euro hielt sich per Saldo stabil und wurde im späten New Yorker Geschäft mit 1,0612 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0604 Dollar (Dienstag: 1,0582) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9430 (0,9450) Euro gekostet.
Am US-Anleihemarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,32 Prozent auf 108,06 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen gab entsprechend auf 4,57 Prozent nach./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx