NEW YORK (dpa-AFX) - NEW YORK (dpa-AFX) - Ein zaghafter Erholungsversuch der US-Aktienmärkte nach der jüngsten Talfahrt ist am Dienstag gescheitert. Schwache heimische Konjunkturdaten konnten die Angst vor weiter steigenden Zinsen im frühen Handel nur kurzzeitig mindern. Nach einem moderat freundlichen Start drehte der Leitindex Dow Jones Industrial
Der mit vielen Technologietiteln bestückte Nasdaq 100
Am Markt wird seit Tagen befürchtet, die US-Notenbank Fed könnte auf dem am Donnerstag beginnenden, internationalen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole einen aggressiven Ton bezüglich weiterer Leitzinserhöhungen anschlagen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Die Anleger dürften dabei vor allem die Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag mit Spannung verfolgen, hieß es von der schweizerischen Bank Credit Suisse.
Eine weitere geldpolitische Straffung droht die Konjunkturentwicklung der weltgrößten Volkswirtschaft abzuwürgen, die in den beiden vergangenen Quartalen per definitionem bereits in eine Rezession gerutscht war. Steigende Zinsen schmälern zudem tendenziell die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren wie etwa Anleihen.
Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich im August deutlich verschlechtert. Dies belegt der überraschend deutlich gesunkene Einkaufsmanagerindex von S&P Global, der zudem den tiefsten Stand seit Mai 2020 erreichte. Er zeigt für den Sektor weiterhin eine Rezession an, da er unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten liegt. Auch der Einkaufsmanagerindex für die Industrie blieb mit einem moderaten Rückgang hinter den Erwartungen zurück, signalisiert aber immerhin weiter ein Wachstum. Zudem fielen die Verkäufe neuer Häuser im Juli deutlich stärker als von Analysten prognostiziert.
Unter den Einzelwerten stachen am Dienstag die Aktien von Zoom
Ansonsten dominierten aber positiv aufgenommene Unternehmensnachrichten. Der chinesische Online-Händler JD.com
Auch die Kaufhauskette Macy's
Das IT-Sicherheitsunternehmen Palo Alto Networks
Die Papiere der Ölkonzerne Chevron
Der Euro konnte sich dank der schwachen US-Daten etwas stabilisieren: Nach einem erneuten 20-Jahres-Tief kletterte die Gemeinschaftswährung auf 0,9967 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 0,9927 (Montag: 1,0001) Dollar festgesetzt; der Dollar hatte damit 1,0074 (0,9999) Euro gekostet.
Die Kurse von US-Staatsanleihen gaben geringfügig nach:. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,11 Prozent auf 117,59 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen lag bei 3,06 Prozent./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx