NEW YORK (dpa-AFX) - Bestätigte Zinshoffnungen haben an den US-Aktienmärkten zum Wochenschluss für gute Laune gesorgt. Rückenwind lieferte vor allem die mit Spannung erwartete Rede des Präsidenten der Federal Reserve auf dem internationalen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, Wyoming. Jerome Powell sagte, dass die Zeit für sinkende Leitzinsen gekommen sei, da sich die Inflationsrisiken verringert hätten.
Der Dow Jones Industrial war am Freitag im frühen Handel auf den höchsten Stand seit seinem Rekordhoch Mitte Juli gestiegen und schloss 1,14 Prozent im Plus bei 41.175,08 Punkten. Daraus resultierte für den US-Leitindex ein Wochengewinn von rund 1,3 Prozent. Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag um 1,15 Prozent auf 5.634,61 Zähler zu. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,18 Prozent auf 19.720,87 Punkte nach oben.
"Die Spatzen pfiffen es spätestens seit dem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht für Juli von den Dächern: Die US-Notenbank wird am 18. September die Leitzinswende einleiten", kommentierte Experte Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg die Aussagen. "Ob Fed-Chef Powell zu einem maßvollen Vorgehen neigt, was eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bedeutet, oder eine entschlossenere Lockerung um 0,50 Prozentpunkte bevorzugt, bleibt einstweilen offen", sagte Völker.
Unter den Einzelwerten rückten unter anderem die Aktien von Workday in den Fokus. Der Hersteller von Personalsoftware hatte laut der kanadischen Bank RBC im abgelaufenen Quartal eher verhalten abgeschnitten, aber mit seinen Zielen für 2027 überzeugt. Die Papiere zogen um mehr als zwölf Prozent an.
Der Fahrdienst-Vermittler Uber geht eine mehrjährige Partnerschaft mit dem Autokonzern General Motors (GM) ein. Demnach sollen sich Uber-Kunden ab 2025 mit selbstfahrenden Taxis der GM-Tochter Cruise chauffieren lassen können. Die GM-Anteilscheine stiegen um 4,5 Prozent, Uber-Titel gewannen 1,4 Prozent.
Die Papiere von Intuit reagierten mit einem Kursabschlag von 6.8 Prozent auf unerwartet schwache Quartalsergebnisse des Software-Unternehmens. Da half auch der prozentual zweistellig gestiegene Umsatz nicht wirklich.
Die Anteilscheine von Roku gewannen knapp zwölf Prozent, nachdem Guggenheim Securities sie zum Kauf empfohlen hatte.
Der Kurs des Euro kletterte nach der Powell-Rede erstmals seit 13 Monaten wieder über die Marke von 1,12 US-Dollar. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung wieder darunter bei 1,1191 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs vor der Rede auf 1,1121 (Donnerstag: 1,1135) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8980 (0,8991) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen legten zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) gewann 0,39 Prozent auf 113,73 Punkte. Die Rendite sank im Gegenzug auf 3,80 Prozent./edh/he
Quelle: dpa-Afx