NEW YORK (dpa-AFX) - Der rasante Anstieg der Renditen am Anleihemarkt hat am Donnerstag einen Ausverkauf im US-Technologiesektor ausgelöst. Höhere Zinsen machen vor allem diesen teilweise sehr hoch bewerteten Aktien zu schaffen, weil sich dadurch die Finanzierungskosten der stark wachstumsorientierten Tech-Unternehmen erhöhen. Generell könnten Alternativen zur Aktienanlage bei einer Fortsetzung des aktuellen Renditetrends attraktiver werden.
Der technologielastige Nasdaq 100
Der marktbreite S&P 500
Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gab zuletzt um 0,43 Prozent auf 131,38 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 1,71 Prozent.
Seit geraumer Zeit profitieren die Anleiherenditen von den billionenschweren Konjunkturhilfen der US-Regierung sowie den Fortschritten bei der Impfkampagne gegen das Coronavirus. Am Mittwoch hatte die US-Notenbank (Fed) weiterhin gelassen auf die Entwicklung am Anleihemarkt reagiert. Man halte die aktuell sehr lockere Geldpolitik unverändert für angemessen.
Die steigenden Anleiherenditen weckten derweil die Hoffnung auf bessere Zinsgeschäfte von Banken. Damit stiegen im Dow die Papiere von Goldman Sachs
Die Experten der Schweizer Bank Credit Suisse wiesen darauf hin, dass nun mehr Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Fed mit einer Zinserhöhung schon 2022 rechnen. Auch das Lager derjenigen, die 2023 eine Erhöhung erwarten, sei gewachsen. Die Credit-Suisse-Experten rechnen im Zuge der Anpassung des Marktes an die neuen Signale mit weiter steigenden Anleiherenditen.
Aktien von Ölkonzernen litten unter dem Einbruch der Ölpreise. So knickten die Papiere von Chevron
Händler begründeten das Absacken der Ölpreise mit dem gestiegen Wechselkurs des US-Dollar. Rohöl wird in Dollar gehandelt. Ein höherer Dollarkurs macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer. Zudem wurde auch auf die nur schleppend verlaufenden Corona-Impfungen in einigen Teilen der Welt verwiesen.
Im S&P 500 sackten die Aktien von Dollar General
Der Euro
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx