NEW YORK (dpa-AFX) - Nach zwei Verlusttagen haben sich die Anleger am Montag in New York wieder aufs Parkett gewagt. Besonders bei den Technologiewerten griffen die Anleger auf reduziertem Niveau wieder beherzter zu, bevor im Laufe der Woche zahlreiche Branchengrößen wie Apple , Amazon , Alphabet oder Facebook ihre Quartalsberichte vorlegen. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 1,82 Prozent auf 10674,38 Zähler vor.
Unter den Standardwerten ging es gemäßigter zu, wie der Dow Jones Industrial mit einem Anstieg um 0,43 Prozent auf 26 584,77 Punkte zeigte. Die Vorwoche hatte er nach zuvor drei Gewinnwochen und einem erneuten Test der 27 000-Punkte-Marke wieder schwächer beendet. Der marktbreite S&P 500 legte am Montag um 0,74 Prozent auf 3239,41 Zähler zu.
Allerdings behielten Anleger nach wie vor die angespannten Beziehungen zwischen den USA und China sowie die weltweit steigende Zahl der Corona-Neuinfektionen im Hinterkopf. Sie hoffen deshalb aber weiter auf neue konjunkturfördernde Maßnahmen, die in den USA auf Parteiebene noch umstritten sind. Gespannt wird auch bereits auf die nächste geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch gewartet.
Eine leicht stützende Wirkung wurde aktuellen Wirtschaftsdaten und der Hoffnung auf einen baldigen Impfstoff gegen den Virus zugesprochen. Im Juni war die Zahl der Neuaufträge für langlebige Güter erneut deutlich gestiegen und konnten sich damit weiter vom Einbruch in der Corona-Krise erholen.
Unter den Einzelwerten rückten die Papiere von Moderna zurück ins Blickfeld. In der Hoffnung, dass das Biotech-Unternehmen mit zusätzlichen Staatsmitteln die Nase vorn haben könnte bei einem Coronavirus-Impfstoff, zogen sie um gut neun Prozent an. Die US-Regierung wird die Zusatzkosten für eine deutlich ausgeweitete Phase-3-Studie übernehmen.
Die Richtung bei den wieder erstarkten Technologiewerten gaben die Apple-Aktien vor, die um 2,4 Prozent stiegen und so im Dow unter den Favoriten waren. Die Experten von JPMorgan sehen mit einem angehobenen Kursziel von 425 Dollar noch Luft nach oben für die Papiere des iPhone-Herstellers - auch wenn sie nach gutem Lauf von einer besonderen Auswahlliste gestrichen wurden.
Allgemein ging es auch für Chipwerte nun wieder nach oben - mit Ausnahme von Intel , die mit einem Minus von zwei Prozent an ihren Kurseinbruch vom Freitag anknüpften. Anleger sehen hier auch mit etwas Abstand noch keinen Grund, wieder zuzugreifen. Der Chipriese droht wegen technischer Probleme mit einer neuen Chip-Generation ins Hintertreffen zu geraten.
Unter den Spitzenwerten im Nasdaq 100 waren die 8,7 Prozent höheren Tesla -Aktien, die besonders stark von der Stimmungswende im Technologiesektor getragen wurden. Fünf Prozent gewannen ferner die Biogen-Aktien . Die Investmentbank Morgan Stanley hat die Papiere des Biotech-Unternehmens am Montag auf "Overweight" hochgestuft.
Ein negativer Ausreißer unter den Standardwerten im Dow waren die 1,7 Prozent schwächeren Papiere von Walgreens Boots Alliance . Hier sahen es Investoren kritisch, dass sich die Drogerie- und Apothekenkette auf die Suche nach einem neuen Unternehmenschef begeben muss. Schlusslicht im Dow waren die Papiere des Corona-Krisenkonzerns Boeing mit einem Abschlag von zwei Prozent.
Ein schwaches Abschneiden im zweiten Quartal trieb derweil die Aktionäre von Hasbro in die Flucht, die Papiere stürzten an der Nasdaq um 7,4 Prozent ab. Während viele andere Unternehmen zuletzt eher erfreuliche Meldungen zum Corona-Quartal hervor brachten, enttäuschte der Spielwarenkonzern mit einem Umsatzeinbruch um fast 30 Prozent.
Der Euro wurde erstmals seit September 2018 wieder über 1,17 US-Dollar gehandelt. Zuletzt wurden 1,1749 Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1760 (Freitag: 1,1608) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8503 (0,8615) Euro.
Die Kurse von US-Staatsanleihen rutschten am Montag ins Minus. Richtungweisende zehnjährige Papiere verloren 5/32 Punkte auf 100 5/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,61 Prozent./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx