NEW YORK (dpa-AFX) - An den New Yorker Börsen haben die großen Indizes am Dienstag mehrheitlich im Plus geschlossen. Leicht positive Signale in den US-chinesischen Handelsgesprächen stand eine trübe Stimmung unter US-Verbrauchern gegenüber. Im Dow Jones Industrial standen Indexveränderungen im Fokus, die belasteten. Der Leitindex verlor 0,21 Prozent auf 28 248,44 Punkte.
Zum Handelsauftakt war er zunächst mit 28 400 Punkten auf den höchsten Stand seit Beginn des Corona-Börsencrashs Ende Februar gestiegen. Um die große Kurslücke bis zum Tag vor dem Börsencrash bei 28 992 Punkten zu schließen, fehlen dem Dow derzeit aber Impulse und Kraft.
Der marktbreite S&P 500 erreichte kurz vor dem Schluss abermals eine Bestmarke. Ins Ziel ging er mit plus 0,36 Prozent auf 3443,62 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 verbuchte einen Zuwachs von 0,82 Prozent auf 11 721,81 Punkte und blieb damit nur knapp unter seinem Rekord vom Vortag.
Die großen Technologieaktien seien in aller Munde und hätten zweifellos einen maßgeblichen Anteil an den steigenden Märkten, schrieb Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Der Aufschwung werde aber nicht nur von den an der Börse Billionen Dollar schweren Riesen Amazon , Apple , Microsoft und Alphabet getragen, sondern auch von kleineren Technologietiteln, dem Comeback einiger großer Einzelhändler, sowie insbesondere einer weiter extrem lockeren US-Geldpolitik.
Kursbewegungen standen am Dienstag letztlich auch im Zusammenhang mit anstehenden Veränderungen im Dow Jones. Ende August wird der Aktiensplit des Indexmitglieds Apple wirksam. Weil dadurch die Gewichtung des iPhone-Herstellers im Leitindex sinkt, muss ein anderer Techwert die Lücke schließen. Deshalb wird der Softwarehersteller und SAP-Rivale Salesforce , der zudem nach Handelsschluss Geschäftszahlen vorgelegt hat, den Platz des Ölkonzerns ExxonMobil einnehmen.
Weichen müssen auch der Pharmakonzern Pfizer und der erst vor kurzem durch eine Fusion entstandene Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Raytheon Technologies . Nachrücker sind der Biotechkonzern Amgen und der Mischkonzern Honeywell . Während die Indexaufsteiger deutlich zulegten mit teils mehr als fünf Prozent im Fall von Amgen, ging es für die Absteiger klar nach unten. ExxonMobil verloren am Dow-Ende mehr als drei Prozent.
Nach den Vortagesrekorden der großen Tech-Stars erreichten am Dienstag auch die Papiere von Facebook ein historisches Hoch mit über 283 Dollar. Zum Handelsschluss gewannen sie rund dreieinhalb Prozent. Analyst Eric Sheridan von der schweizerischen Großbank UBS hob sein Kursziel von 242 auf 330 US-Dollar an und sieht damit noch weiteres Potenzial.
Der Elektronik-Einzelhändler Best Buy überzeugte mit dem Umsatz für das zweite Quartal, enttäuschte aber mit Hinweisen auf die Erlösentwicklung im laufenden dritten. Die Aktien sackten um gut vier Prozent ab. Unter Druck standen zudem Tiffany mit einem Abschlag von fast vier Prozent. Den Aktien des vor einer Übernahme durch LVMH stehenden Juwelierhändlers machten Medienmeldungen zu schaffen, wonach der französische Luxusgüterkonzern einen niedrigeren Kaufpreis anstrebt.
Der Euro stieg und kostete nach US-Börsenschluss 1,1834 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1814 (Montag: 1,1847) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8465 (0,8441) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt verloren richtungweisende zehnjährige Anleihen 9/32 Punkte auf 99 13/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,69 Prozent./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx