NEW YORK (dpa-AFX) - Belastet von einer möglichen Ausweitung des Zollkonflikts hat die Wall Street ihren jüngsten Ausverkauf am Montag gebremst fortgesetzt. Technologietitel zeigten sich nach wechselhaftem Verlauf am Ende hingegen minimal erholt.

Nach massiven Anfangsschwankungen pegelte sich der Dow Jones Industrial im Handelsverlauf auf tieferem Niveau ein und schloss 0,91 Prozent im Minus bei 37.965,60 Punkten. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,23 Prozent auf 5.062,25 Punkte. Der von den großen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 schwankte zunächst ebenfalls deutlich und stieg letztlich um 0,19 Prozent auf 17.430,68 Zähler.

US-Präsident Donald Trump steuert trotz der weltweiten Talfahrt der Börsen auf eine weitere Eskalation des Handelskonflikts zu. Er drohte China mit zusätzlichen Zöllen von noch einmal 50 Prozent und gibt Peking bis Dienstag Zeit, die angekündigten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen.

Dies setzte die in den USA gehandelten Anteilscheine großer chinesischer Unternehmen besonders unter Verkaufsdruck. So sackten die Papiere von Alibaba um 9,1 Prozent und jene von JD.com um 5,1 Prozent ab.

Unterdessen bot die Europäische Union den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter an. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die EU bereit zu verhandeln, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Allerdings will die EU am Dienstag kommender Woche auch erste Vergeltungsmaßnahmen für die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft setzen. Dabei geht es um EU-Sonderzölle auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter.

Die "Glorreichen Sieben", die sieben größten und bedeutendsten US-Tech-Unternehmen, verzeichneten eine uneinheitliche Entwicklung. Während Amazon , Meta , Nvidia und Alphabet um 0,8 bis 3,6 Prozent zulegten, verzeichneten Microsoft , Apple und Tesla Kursabschläge zwischen 0,6 und 3,7 Prozent.

Die Titel von US Steel reagierten mit einem Kursanstieg von mehr als 16 Prozent auf die Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump eine weitere Überprüfung des möglichen Verkaufs des Stahlunternehmens an Nippon Steel angeordnet hat. Er öffnet damit die Tür für eine Änderung der Entscheidung seines Vorgängers Joe Biden, der die Transaktion im Wert von rund 14 Milliarden US-Dollar kurz vor Ende seiner Amtszeit blockiert hatte.

Die Aktien von Eli Lilly fielen um 2,0 Prozent. Am Freitag nach US-Börsenschluss hatte die US-Regierung bekannt gegeben, dass die öffentliche und bundesstaatliche Krankenversicherung Medicare die Kosten für Abnehm-Medikamente nicht übernehmen darf. Angesichts der Sparbemühungen der Trump-Regierung sei der Schritt keine allzu große Überraschung, laste aber womöglich zusätzlich auf der Stimmung der Investoren, hieß es aus dem Handel.

Für die Papiere von Dollar Tree ging es um 7,8 Prozent nach oben. Die Citigroup hatte den Kauf der Anteilscheine empfohlen. Die Analysten gehen davon aus, dass sich die höheren allgemeinen Zölle positiv auf die Discounterkette auswirken dürften./edh/he

Quelle: dpa-Afx