NEW YORK (dpa-AFX) - Die schwindenden Hoffnungen auf ein rasches Corona-Hilfspaket in den USA haben die Wall Street am Montag stark belastet. Die wichtigsten Aktienindizes schlossen nach einem verhaltenen Handelsstart deutlich im Minus.
Der Dow Jones Industrial
An der Wall Street diskutierten die Anleger vor allem jüngste Aussagen der US-Politikerin Nancy Pelosi. Mit einer bis Dienstag gesetzten Deadline hatte die Sprecherin des Repräsentantenhauses zwischenzeitlich Zuversicht verbreitet, dass es in den festgefahrenen Gesprächen über neue Hilfsmaßnahmen vor den US-Wahlen doch noch Bewegung geben könne. Auf dem US-Sender ABC News erhöhte die Demokratin mit frischen Aussagen den Druck auf die republikanische Regierung um Präsident Donald Trump. Diese hatte jüngst ein Paket in Höhe von rund 1,8 Billionen Dollar vorgeschlagen, die Demokraten fordern jedoch mehr.
Dem Marktstrategen Phil Orlando vom Investmenthaus Federated Hermes zufolge ist die exakte Summe des Hilfspaketes noch das geringste Problem. Gravierender sei die Frage, wofür das zusätzliche Geld verwendet werden solle. Dabei gehe es unter anderem um die Höhe des zusätzlichen Arbeitslosengeldes und die Frage, wofür die Städte und Bundesstaaten die Hilfen aus Washington verwenden dürfen.
Laut Marktanalyst Timo Emden von Emden Research wollen sich die Anleger derzeit auch grundsätzlich nicht zu größeren Engagements hinreißen lassen. "Es sind die geschürten Unsicherheiten rund um die Corona-Pandemie, der strapazierte Geduldsfaden im Ringen um ein US-Hilfspaket und die immer näher heranrückende US-Präsidentschaftswahl, welche Anleger hat vorsichtiger werden lassen", so der Experte.
An der Dow-Spitze verzeichneten nur die Anteilscheine von Intel
Gesprächsstoff lieferte zudem der Ölkonzern ConocoPhillips mit der geplanten Übernahme der Ölschiefer-Firma Concho Resources
Die Anteilscheine von Zoom Video Communications
Der Euro
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx