NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag nach einer nur zaghaften Stabilisierung am Vortag wieder nachgegeben. US-Konjunkturdaten ergaben ein durchwachsenes Bild und boten den Anlegern keinen Grund, um etwas an ihrer Risikoscheu zu ändern. Entscheidend bleiben die hohe Inflation, das künftige Zinsniveau und die konjunkturellen Folgen. Nervosität herrschte womöglich auch vor dem am Freitag anstehenden großen Verfall an den Terminmärkten.
Wachstumsempfindliche Technologiewerte, die sich am Vortag etwas stärker erholt hatten, standen besonders unter Druck. Der von dieser Branche geprägte Auswahlindex Nasdaq 100
Während der marktbreite S&P 500
Marktbeobachtern zufolge vermisst der Markt derzeit neue Anreize vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Börsianer rechnen fest mit einer weiteren Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte, wobei einige wegen der ungebrochen hohen Inflation auch einen ganzen Punkt für möglich halten. Ausdruck dessen ist, dass die Renditen von Staatsanleihen auf breiter Front stiegen, wobei der geldpolitisch sensible Zweijahreszins den höchsten Stand seit 2007 erreichte.
Am Donnerstag wurden zahlreiche Konjunkturdaten veröffentlicht, die unter dem Strich gemischt ausfielen. Während ein regionaler Stimmungsindikator aus dem Bundesstaat New York positiv überraschte, enttäuschte die Industriestimmung aus dem Raum Philadelphia mit einer deutlichen Eintrübung. Besonders beachtet wurden aber die Einzelhandelsumsätze, die im August zum Vormonat zulegten. Allerdings sind sie ohne die schwankungsanfälligen Autoverkäufe gesunken.
Auf Unternehmensseite kam es bei den Adobe-Anlegern
Im Schlepptau des Adobe-Kursrutsches standen Softwarefirmen, die auch dem Technologiesektor zugerechnet werden, allgemein weit oben auf den Verkaufslisten der Anleger. Die Papiere von Salesforce
Besser erging es den Banken, da sie etwa im Kreditgeschäft von höheren Zinsen profitieren können. In einem international starken Branchenumfeld zogen die Titel von Goldman Sachs
Mit einer Kursrally um fünf Prozent hob sich Netflix
Der Euro
US-Staatsanleihen haben dem allgemeinen Renditeanstieg entsprechend Kursverluste verzeichnet. Während der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries um 0,35 Prozent auf 114,56 Punkte fiel, zog die Rendite in dieser Laufzeit auf 3,45 Prozent an./tih/jha/
Quelle: dpa-Afx