NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag weitere Verluste erlitten. Auch schwache Wachstumsdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft konnten die anhaltenden Sorgen wegen wohl noch länger hoher Zinsen nicht beschwichtigen. Dazu drückte ein enttäuschender Ausblick von Salesforce
Der Dow ging 0,86 Prozent tiefer bei 38 111,48 Punkten aus dem Handel. Für den marktbreiten S&P 500
Nach zwischenzeitlichen Problemen bei der Aktualisierung von Indexständen und Kursveränderungen der Dow-Jones- sowie der S&P-Indizes funktionierte die Kursversorgung wieder. Die Nasdaq-Indizes und die Kurse von Einzelwerten waren von den Problemen nicht betroffen gewesen.
Zunehmende Zweifel an einer baldigen geldpolitischen Lockerung durch die US-Notenbank Fed haben die Anleiherenditen in dieser Woche in die Höhe getrieben. Hintergrund ist die immer noch hartnäckige Inflation. Anhaltend hohe Leitzinsen halten auch die Kreditkosten hoch und haben so das Zeug, die wirtschaftlichen Aktivitäten stark zu dämpfen.
Dies belegte auch das Wachstum der US-Wirtschaft im ersten Quartal, das schwächer ausfiel als bisher bekannt. Die Dynamik gegenüber dem Vorquartal nahm spürbar ab. Allerdings wurde der PCE-Deflator - eine für die Fed wichtige Inflationskennziffer - nur geringfügig nach unten revidiert und belegt immer noch den stärksten Preisdruck seit einem Jahr. Damit dürften die Daten den Währungshütern kaum ein Argument für die am Markt erhoffte, baldige Zinssenkung liefern.
Ähnliches gilt für die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Diese stiegen zwar etwas stärker als prognostiziert, auch der Vorwochenwert wurde ein wenig nach oben revidiert. Doch die Anträge bewegen sich weiter auf einem niedrigen Niveau, was für einen anhaltend robusten Arbeitsmarkt spricht. Der überraschend deutliche Rückgang der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe im April konnte den Aktienkursen ebenfalls keine positiven Impulse geben.
Unter den Einzelwerten stach der Softwarekonzern Salesforce mit einem enttäuschenden Umsatzausblick auf das laufende Quartal heraus. Der kräftige Anstieg der Erlöse zum Jahresbeginn konnte das nicht kompensieren. Die Aktien setzten ihre Talfahrt fort. Sie sackten am Dow-Ende um knapp 20 Prozent ab und erreichten damit den niedrigsten Stand seit November.
Der Einzelhändler Kohls
Mehrere Unternehmen konnten mit ihrer Geschäftsentwicklung aber auch positiv überraschen. So sprangen die Papiere von Foot Locker
Beim Sandalenhersteller Birkenstock
Der Elektronikhändler Best Buy
Der Euro
US-Staatsanleihen legten zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,46 Prozent auf 108,27 Punkte. Im Gegenzug sank die Rendite zehnjähriger Staatspapiere auf 4,55 Prozent./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx